Solidarität mit unseren Kolleg:innen bei Ford!

Im immer rauher werdenden Kampf um Marktanteile in der Automobilbranche und bei der strukturellen Umstellung auf E-Mobilität hat Ford Europa schon seit längerem das Nachsehen. Zu kleine Stückzahlen, zu spät bei der Umstelluung auf E-Mobiliät, Ärger mit einer zentralen Bürokratie – weit weg vom lokalen Geschehen! Durch die drängende Umstellung der Produktion auf E-Autos mussten zum Beispiel einige Produktionsschritte ausgelagert werden. So werden zentrale Bauteile kostspielig bei VW gekauft, was die Profitmarge pro verkauftem Auto stark mindert. Insgesamt sank der Marktanteil von Ford in Deutschland bei einem stagnierenden bis schrumpfenden Gesamtmarkt von 5% im Vorjahr auf 3.5%. Das ruft die Bosse in der US Zentrale auf den Plan. Ohne ausreichenden Profit wird zweifelfalls entlassen und plattgemacht.

Entweder kommt das Kapital für die Krise auf oder die Beschaftigten sind es, die die Krise zahlen und ihre Jobs verlieren. Entweder stopfen sich die Bosse sogar in der Krise noch die Taschen voll oder die Kolleg:innen fighten und verkaufen sich so teuer wie möglich. Statt Entlassungen braucht es eine 4-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich.

Aber es braucht immer dringender auch eine Langfristperspektive! Letztes Jahr wurden allein in den Kernbereichen der Metall- und Elektroindustrie von 3,85 Millionen Arbeitsplätzen knapp 100 tausend vernichtet. Das sind 2,3 Prozent. Die Forderung nach einer „Ford PKW Strategie“ greift da zu kurz. Denn diese Forderung wird in jedem Autokonzern erhoben. Bei dem daraus folgenden gegenseitigen Hauen und Stechen wird es für die Beschäftigten auf breiter Front – über alle Standorte hinweg- nur eine Abwärtsspirale geben. Der aktuelle Weg der deutschen Autoindustrie mit dem Versuch des Überlebens durch immer weiter wachsenden Individualverkehr und Steigerung des Verkaufs von E-Autos führt ökonomisch, sozial und ökologisch in die Sackgasse. Nur ein planvoller Umbau der Produktion auf weitgehend kollektive Mobilität wie Busse, Schienen, vernetzte Taxis etc. kann die Arbeit der Beschäftigten, das Klima und gleichzeitig sogar die Quailtät der Mobilität sichern und verbessern. Gute Arbeitsplätze müssen mehr branchenübergreifend gedacht und gesellschaftlicch geschaffen werden! Produktiver Fortschritt muss den Arbeiter:innen und Angstellten zugute kommen. Zum Beispiel durch Arbeitszeitverkürzungen. Oder dieser Fortschritt bläht allein die Taschen der Rentiers und Profiteure weiter auf!

Das Ford Management hat Vieles gründlich vermasselt und alles Vertrauen verspielt. Das sieht in anderen Konzernen nicht soviel anders aus. Die Kollege:innen sollten sich nicht nur maßlos darüber ärgern, sondern sich endlich zutrauen, eine Produktion mit gesellschaftlich nützlicher Perspektive besser selbst in die Hand zu nehmen. „Ja, wir können es besser!“

Forum Gewerkschaftliche Linke Berlin schliesst sich der folgenden Solidaritätserklärung von VKG an. Wir bitten alle, unserem Beispiel zu folgen!

Solidarität mit dem Streik bei Ford!

Erklärung VKG (Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften) 14.5.2025

Mit 93,5% Ja-Stimmen haben die stimmberechtigten Mitglieder der IG Metall in einer Urabstimmung bei Ford in Köln für einen Arbeitskampf gestimmt, um die Forderungen zu einem Sozialtarifvertrag durchzusetzen. Dieses Ergebnis zeigt, dass die Belegschaft kampfbereit ist.

Hintergrund ist die prekäre Lage des Betriebes mit seinen heute 11.800 Beschäftigten. Vor der Pandemie arbeiteten dort 20.000 Kolleg*innen. Ford hat bereits angekündigt, weitere 2900 Arbeitsplätze abzubauen. Es ist offensichtlich, dass es nicht “nur” um diese Jobs geht, auch nicht um 1000 weitere, sondern dass der Bestand des gesamten Werkes gefährdet ist.

Der bereits erfolgte Abbau in der Produktentwicklung – 1700 von 4000 Stellen wurden gestrichen, 600 weitere Kolleg*innen sollen gehen – führt dazu, dass Ford Köln nicht mehr in der Lage ist, eigene Produkte zu entwickeln. 

Die Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften, in der  Betriebsratsmitglieder und Vertrauensleute, Metallerinnen und Metaller aktiv sind, unterstützt den Kampf bei Ford.

Ein Sozialtarifvertrag ist allerdings nichts anderes als ein tariflich vereinbarter Sozialplan: Die Arbeitsplätze wären futsch, aber über einen Streik kann eine höhere Abfindung durchgesetzt werden.

Laut IG Metall Köln unterstützen viele Betriebsräte großer und kleiner Unternehmen die Ford-Kolleg:innen. Das ist gut. Aber das gibt auch die Chance für die IG Metall, für mehr zu kämpfen und mehr durchzusetzen! 

Wenn Ford – wie viele andere Unternehmen – Arbeitsplätze streicht, verlagert oder wegrationalisiert, wenn ganze Werke geschlossen werden, dann brauchen wir andere Ziele:

  • Alle Beschäftigten sollen bleiben!
  • Kein Werk darf geschlossen werden. Wenn die Unternehmen es nicht mehr betreiben wollen, muss es entschädigungslos enteignet werden (§ 2 der IG Metall Satzung).
  • Entwicklung und Produktion neuer klimagerechter Verkehrsmittel wie Busse und Straßenbahnen unter Kontrolle der Beschäftigten. 

Damit käme auch unsere Gewerkschaft wieder aus der Defensive raus. Die IG Metall sollte den Streik bei Ford zum Ausgangspunkt nehmen, um den Widerstand gegen Schließungen und Abbau überall zu bündeln.

Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften VKG

Titelfoto: Collage Peter Vlatten

Die Welt als Wille & Wahnvorstellung

Der Besuch von EU Vizepräsidentin Kaja Kallas in Aserbaidschan. Wahre Realsatire und Krönung von Doppelmoral und Dummheit. Geopolitische Staatsräson führt zu abenteuerlichen Kapriolen. Hier die beissende öffentliche Erklärung von Martin Sonneborn, Vorsitzender von Die Partei und EU Abgeordneter, 23.April 2025. (Peter Vlatten)

Die Welt als Wille & Wahnvorstellung

In der EU-Kommission sind, wie sich gerade wieder einmal deutlich zeigt, nicht nur geopolitische & ökonomische Genies angestellt, sondern auch echte Werte-Champions. Und deshalb reist Ihre estnische EU-Außenmaus K. Kallas, während sich in Armenien der 1915 vom Osmanischen Reich begangene Völkermord zum 110. Mal jährt, ins benachbarte Aserbaidschan, um die Freundschaft zu einer genozidalen Öl-Diktatur zu pflegen, die es nach Maßgabe ihrer eigenen Werte gar nicht geben dürfte. (Die Freundschaft natürlich.)

Nicht genug, dass Aserbaidschan 2020 das seit Jahrtausenden von Armeniern bewohnte Bergkarabach – mit Hilfe durchgeknallter syrischer Kopfabschneider (jetzt in Syrien an der Macht) & israelischer Drohnen – ethnisch gesäubert hat.

Aliyev, dem die Kallas – immer wieder erschütternd bildungs- und ethikfern – nun in Ihrem Namen die (blutige) Flosse schüttelt, hat mittlerweile ein bedeutenderes kulturelles Erbe zerstört als der IS. Muss man erst mal schaffen!
Von den 110 armenisch-christlichen Kirchen in Arzach & Nachitschewan, deren großer Teil bis ins 4. Jahrhundert zurückreicht, haben die Aserbaidschaner, deren Staat nicht älter ist als das Rezept von Coca Cola, ganze 108 rückstandsfrei ausradiert.

Im geopolitischen Kampf um die Verteidigung dieser & ähnlicher Werte steht das aserbaidschanische Regime, das zusammen mit dem Irren von Bosporus an der Wiedererweckung eines großosmanischen Turkreiches arbeitet, übrigens auf einer deutlich anderen Seite als die ihrem Feindbild Russland aufs Verbittertste verschriebene EU: „Russland kann sich auf Aserbaidschan verlassen.“ (ntv) Das Gas, das Aserbaidschan an die EU weiterverkauft, kauft es in Russland ein. Und die „strategische Partnerschaft“ zwischen Gazprom und dem aserb. Staatskonzern Socar wird gerade weiter ausgebaut.

Was aus der EU einen filmreifen Trottel macht, der so fortwährend wie freudestrahlend eine Schusssalve nach der anderen auf sein eigenes (ökonomisches) Knie abfeuert.

Dass die EU sich zum Schaden ihrer Bürger und ihrer Wirtschaft in der Vorstellung eingerichtet hat, in der es einen moralischen, geopolitischen & wirtschaftlichen Sinn ergibt, Gas aus Russland nur mehr anzunehmen, wenn ein noch repressiveres, noch unfreieres und wahrlich genozidales Diktatorenregime dem Rohstoff seinen Gewinnaufschlag hinzugesetzt hat, können nur noch Leute nachvollziehen, die was am Kopf haben. Wir jedenfalls nicht. Diese EU ist ein Fall für 1 Arzt!

PS: In Sachen Demokratie, Presse & bürgerliche Freiheiten liegt unser Wertepartner Aserbaidschan noch weit hinter Russland. Stabil.

PPS: Seit nunmehr 550 Tagen sitzen 23 Geiseln widerrechtlich im Gefängnis in Baku, darunter Arzachs Präsident Bako Sahakyan und ein Dutzend Mitglieder seiner Regierung.

Wir danken wie immer Martin Sonneborn, wenn er ins Schwarze trifft und den satirischen Leckerbissen verbreiten können!

Titelbild: Collage Peter Vlatten

Nein zur Abschaffung des Sozialstaats und zum Aufbau eines Kriegsführungsstaats – – Ostermarsch – Rede eine Gewerkschafters!

Jörn Rieken, Mitglied der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und im Vorstand des Bezirks Berlin, beleuchtet in seiner Rede auf der Kundgebung des Ostermarsch Königswusterhausen vor allem die immensen sozialen Auswirkungen und Kosten des Kriegskurses. Sie stellen neben dem Krieg selbst eine Breitsalve auf alle ureigenen gewerkschaftlichen Kernanliegen dar!

Liebe Kollegen, Liebe Friedensfreunde,

mein Name ist Jörn Rieken, ich bin Mitglied der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und im Vorstand des Bezirks Berlin. Auch meine Gewerkschaft hat für Samstag zum Berliner Ostermarsch aufgerufen. Hier spreche ich als Gewerkschaftsmitglied.

Ich stehe hier, weil es zum Selbstverständnis der Gewerkschaften gehört, die Arbeits- UND die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Deshalb streiten wir nicht nur für gute Bedingungen auf den Arbeitsplätzen und für gute Löhne, sondern wir kämpfen auch gegen die wachsende Kriegsgefahr. Denn auf einem zerstörten Planeten lassen sich Arbeitsplätze weder gestalten und erhalten.

Wir protestieren deshalb hier für friedliche Konfliktbeilegung durch Verhandlungen. Wir wollen hin zu einer gesamteuropäischen Sicherheitsvereinbarung, die die russische Föderation unbedingt einschließen muss. Jedes Land hat seine Sicherheitsinteressen, und alle müssen berücksichtigt werden. Notwendig ist dafür Diplomatie, das Mittel sind gemeinsame Sicherheitsverhandlungen. Wir leben auf einem gemeinsamen Kontinent, und Russland ist unser Nachbar! Zu unserer aller Nutzen – wir können uns keinen Krieg, und erst recht keinen Atomkrieg leisten. Daher stellen wir uns mit aller Deutlichkeit gegen das gewaltigste Aufrüstungsprogramm der deutschen Geschichte.

Als Gewerkschaften sind wir schon seit längerem dem Neoliberalismus ausgesetzt – Privatisieren und Deregulieren. Im Wesentlichen bedeutet das: Umverteilung von unten nach oben. Und dieses Ziel wurde konsequent umgesetzt. Zusammenhängende Produktionsketten wurden in Sub-Sub-Sub-Unternehmen zerschlagen, unter anderem auch, um die gewerkschaftliche Stärke der abhängig Beschäftigten einzuschränken.

In der Baubranche sind wir davon besonders betroffen: prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind dort keine Ausnahmen mehr, sondern eher die Regel.

Aber selbst diese dramatische Umverteilung von unten nach oben trägt seit inzwischen vielen Jahren nicht mehr zum Wirtschaftswachstum bei. Die Durchschnittslöhne haben noch nicht einmal das Niveau vor Corona erreicht. In den Sub-Sub-Sub-Unternehmen in der Baubranche sind die Löhne sogar noch weiter gesunken!

Dieser offensichtliche Bankrott des Neoliberalismus befeuert nun den Militarismus. So befinden wir uns derzeit im Übergang vom Neoliberalismus zur Kriegswirtschaft. Oder – wie es die Financial Times vor ein paar Wochen formulierte – die Bundesrepublik sei auf dem Wege „einen Kriegsführungsstaat aufbauen“.

Und das, obwohl die Ende 2024 veröffentlichten Bedrohungsanalyse aller US-Geheimdienste lautete – und diese wurde noch sogar noch unter der Präsidentschaft von Biden erstellt. Zitat: „Russland will mit ziemlicher Sicherheit keinen direkten militärischen Konflikt mit Streitkräften der USA und der NATO.“ So die Bedrohungsanalyse wörtlich.

Dieses Statement wurde von der vorherigen US-Regierung sogar öffentlich zugänglich gemacht, sie ist im Internet einsehbar. Greenpeace und Sipri haben in Studien das militärische Potential der NATO mit dem der Russischen Föderation verglichen. Demzufolge gibt es für Westeuropa überhaupt kein Bedrohungspotential! Trotzdem wird medial fast mantra-mäßig das Narrativ veröffentlicht, es gehe um Verteidigung.

Dabei ist die russische Föderation bereits jetzt militärisch der NATO militärisch klar unterlegen. Und zwar selbst ohne die geplante Aufrüstung, auch wenn man nur die europäischen NATO-Staaten ohne die USA betrachtet. Bei den meisten Waffensystemen ist die NATO deutlich stärker, sie hat mehr Soldaten und mehr Bevölkerung, eine viel größere Wirtschaftskraft, höher entwickelte Technologie, und gibt schon jetzt mehrfach so viel Geld für Militär aus wie Russland – obwohl sich dieses im Krieg befindet.

Es geht also überhaupt nicht um Verteidigung. Selbst nach Aussage des bisherig zuständigen Ministers – es geht um die „Kriegstüchtigkeit“. Kriegstüchtigkeit aber ist nur ein anderes Wort für Angriffsfähigkeit. Das über 1 Billionen Euro schwere Aufrüstungsprogramm soll es ermöglichen – die direkte Vorbereitung eines Angriffskriegs! Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Herr Breuer, formulierte das geplante Vorgehen folgendermaßen: „Abschreckung muss nicht immer reaktiv sein – sie hat auch aktive Komponenten“.

Gemäß dem bisher zuständigen Minister Pistorius soll die Kriegstüchtigkeit bis 2029 erreicht werden. Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Herrn Kahl, ging der BND bisher davon aus, dass Russland bis 2029 weitgehend ausgeblutet sein würde – mit der Verwüstung der Ukraine als Kollateralschaden.

Zum Erreichen der Kriegstüchtigkeit soll Deutschland zum Aufmarschgebiet aufgerüstet werden. Gemäß gegenwärtiger Planung sind bereits Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg als die wesentlichen Bereitstellungsräume ausgewiesen. Im neuen Koalitionsvertrag ist das eindeutig so formuliert: „Wegen seiner geografischen Lage in Europa soll Deutschland als zentrale Drehscheibe der NATO weiter ausgebaut werden.“ Um die Bereitstellungsräume zu „ertüchtigen“, sind wesentliche Teile der 500 Milliarden für Infrastruktur vorgesehen.

Aber um welche Art von Infrastruktur handelt es sich dabei?

  • Im Verkehrswesen geht es vor allem um Brücken, die panzertragfähig gemacht werden sollen
  • Im Gesundheitswesen geht es vor allem um die Vorgabe, bis zu 1.000 Schwerverwundete pro Tag per Operation in noch zu schaffenden unterirdischen Krankenhäusern wieder einsatzfähig zu machen
  • Im Bevölkerungsschutz sollen Bunker gebaut werden
  • Im Heimatschutz sollen THW, Rotes Kreuz und weitere Hilfsorganisationen auf den Kriegsfall vorbereitet werden
  • Garniert wird das Ganze mit der geplanten Wiedereinführung der Wehrpflicht. Auch hierfür soll die materielle Infrastruktur aufgebaut werden.

Über eine Milliarde Euro sollen verpulvert werden – verpulvert dabei im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei haben wir ganz andere wirkliche Probleme: Eines der drängendsten Probleme ist der dramatische Mangel an bezahlbaren Wohnraum. 800.000 Sozialwohnungen fehlen in Deutschland. Immer noch fallen mehr Sozialwohnungen aus der Bindung als neue erstellt werden. In Berlin werden nur 4% alle neuen Sozialwohnungen von privaten Investoren gebaut. Es braucht also mit allerhöchster Dringlichkeit ein großes staatliches Investitionsprogramm für Sozialen Wohnungsbau.

Seit Jahren fordert die IG BAU ein solches Investitionsprogramm von 50 Mrd. € über vier Jahre – ein fast lächerlicher Betrag! Vor allem im Vergleich zu den Konsumausgaben für Panzer, Kampflugzeuge und Fregatten. Aufrüstung ist volkswirtschaftlich gesehen reiner Konsum, ohne jeden nachhaltigen Ertrag, dafür mit tödlichen Folgen! Im vorgesehenen Infrastrukturprogramm von 500 Mrd. € hingegen ist –gerade der soziale Wohnungsbau ausdrücklich ausgenommen.

Damit „ist die Systemfrage gestellt“ – sagt selbst der Bundesvorsitzende der IG BAU. Allerdings wird auch in der IG BAU der Widerspruch zwischen Aufrüstung und sozialer Sicherheit – also angemessene Löhne und bezahlbarer Wohnraum – viel zu wenig thematisiert. Wie in anderen Gewerkschaften auch, insbesondere der IG Metall und Verdi, haben wir im letzten Jahre auf dem Gewerkschaftstag diesen Widerspruch thematisiert – und zwar mit der Forderung eines Initiativantrags auf 50 Mrd. für Sozialen Wohnungsbau statt 2% für Aufrüstung. Knapp die Hälfte der Delegierten hatten den Antrag unterzeichnet. Nur eine knappe Mehrheit folgte der Empfehlung des Vorstands, den Antrag abzulehnen. Und damals ging es NUR um 2%! Heute ist die Rede von 5%.

Und genau darum geht es jetzt: wir müssen die Diskussion in die Gewerkschaften tragen! Rein in jeden Ortsverband, in jede Fachgruppe, in jede Betriebsgruppe. Wir müssen dem Mantra der vorgeblichen Bedrohung ausdrücklich und überall widersprechen!

Es geht um nichts weniger als die Vorbereitung eines Angriffskriegs!

Es geht es um die Abschaffung des Sozialstaats, und den Aufbau eines Kriegsführungsstaats.

Die tatsächliche Bedrohung des Sozialstaats kommt nicht von außen – die tatsächliche Bedrohung ist der angestrebte „Kriegsstaat“ und dessen Fähigkeit zum Angriffskrieg!

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

Titelbild: Beteiligte Ostermarsch KW

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