Liveticker aus Gießen: Zehntausende wollen AfD-Jugend blockieren

In Gießen will sich die neue AfD-Jugend gründen. Zehntausende wollen das verhindern. Alle aktuellen Entwicklungen hier im Liveticker:

Link zum Lifeticker KGK

https://www.klassegegenklasse.org/liveticker-aus-giessen-zehntausende-wollen-afd-jugend-blockieren

Das Wichtigste auf einen Blick

Redaktion Klasse gegen Klasse, 28. und 29.November 2025

• Im hessischen Gießen will sich heute die Jugend der AfD neuformieren. Die „Junge Alternative“ war im März aufgelöst worden. Der designierte Name des neuen Verbands: „Generation Deutschland“. An seiner Spitze werden altbekannte Nachwuchsrassisten wiederfinden.

• Aus dem gesamten Bundesgebiet sind Jugendliche, Gewerkschafter:innen und Aktivist:innen angereist, um dagegen zu protestieren. Die Polizei und die Stadt Gießen rechnen mit 50.000 Demonstrierenden. Die ersten Blockaden haben begonnen.

• Im Vorfeld hatte die Stadt Gießen versucht, den Protest massiv zu beschränken, um den reibungslosen Ablauf der rechten Veranstaltung zu gewährleisten.

• Zwischenstand 8:00 Uhr: Mindestens elf Blockaden finden gerade rund um die Messehalle statt. Die Polizei geht seit mehreren Stunden mit massiver Repression gegen die Proteste vor und steht mit Wasserwerfern bereit, um noch weiter zu eskalieren. Derweil kommen kaum AfD-Mitglieder und Teilnehmer:innen des Gründungskongresses in die Messehalle durch. Die Blockaden wirken!

• Zwischenstand 9:00 Uhr: 16 Blockaden, Zehntausende Demonstrierende auf den Straßen. Die Polizei setzt Wasserwerfer, Kameradrohnen und direkte körperliche Gewalt ein. Es gibt viele Verletzte. AfD und Polizei bemühen sich, die Rechten zur Messehalle zu bekommen. Der Nachwuchsfaschist Daniel Halemba soll etwa mit Konsorten in der Halle angekommen sein.

• Zwischenstand 10:00 Uhr: 19 Orte und damit alle wesentlichen Zufahrten zur Messe in Gießen sind besetzt. Die Polizei setzt nach wie vor Wasserwerfer, inzwischen auch Schmerzgriffe und andere Handgreiflichkeiten ein. Derweil warten hunderte AfD-Anhänger noch außerhalb der Stadt auf Polizeigeleit, um zur Gründung ihrer Nachwuchsorganisation zu gelangen.

Video Polizeigewalt, Quelle der Neuköllner

————–

Der Link wurde uns von Omas gegen Rechts zugesandt. Die Ereignisse in Gieẞen rauben vielen ihre Illusionen über diesen Staat, aber auch über Parteien wie die Grünen und SPD, die das Hochzüchten des Polizeiapparats und dessen Agieren mit verantwortlich zeichnen! Was bei den Palästinaprotesten geprobt wurde, findet heute in Gieẞen seine Fortsetzung. Wir danken der Redaktion von „Klasse gegen Klasse“ für Ihre professionelle Arbeit!

Erklärung des ver.di Fachbereichsvorstands öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr Hamburg zum gewalttätigen Einsatz der Polizei gegen protestierende Kolleginnen und Freundinnen in Gießen:
https://www.klassegegenklasse.org/liveticker-aus-giessen-zehntausende-wollen-afd-jugend-blockieren

Eine Schuldenstreichung für die Länder des globalen Südens ist unverzichtbar.

Veranstaltung mit dem Generalsekretär der Regionalorganisation Afrika des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB-Afrika/ITUC-Africa)

Bild: Südwind

Die Konkurrenz ist ein Grundprinzip des Kapitalismus. Sie steuert die Ökonomie und sie ist gleichzeitig ein unverzichtbares Instrument, die Herrschaft des Kapitals über die Lohnarbeit zu sichern. Die Fähigkeit der lohnabhängigen Bevölkerung diese Konkurrenz, zu entschärfen oder gar wirkungslos zu machen, sie aufzuheben, entscheidet in dieser Gesellschaft in einem hohem Maße über das Lebensniveau und die Lebensaussichten der Lohnarbeiter:innen. Diese Aufgabe endet nicht an den Werkstoren und auch noch nicht an den Landesgrenzen, sondern geht weit darüber hinaus. Solidarisches Handeln muss die Menschen des globalen Südens in ihr Denken und Handeln einbeziehen. Sie profitieren am wenigsten von der globalen Ordnung, haben jedoch deren Hauptlasten zu schultern. Es ist erfreulich, dass auch die IG Metall nicht nur Gastgeber sondern auch Bestandteil des veranstaltenden Bündnisses ist. Wir hoffen, dass dies auch auf Resonanz in der Mitgliedschaft stößt. Gerne rufen wir deshalb zur Teilnahme an dieser Veranstaltung auf. (Jochen Gester)

„In Deutschland wird niemand obdachlos“ – in welcher Realität lebt dieser Kanzler eigentlich?

„In Deutschland wird niemand obdachlos“. Wieder so eine – von sozialer Kälte strotzende – realitätsferne Zweckbehauptung des deutschen Kanzlers, der mit einer Partei koaliert, die das Wörtchen „sozial“ in ihrem Namen trägt.

In Deutschland wird niemand obdachlos?

U. schreibt dazu: „Ich beziehe 1 Jahr Bürgergeld, mir wurden alle Anträge auf Übernahme der Miete, selbst die „angemessene“, abgelehnt. Meine Wohnung habe ich verloren, ebenso eine neue Wohnung, die zwar günstiger, aber immer noch „unangemessen“ war. Denn ich wusste nicht, dass ich eine Genehmigung brauchte. Derzeit bin ich in einer Klinik, aber sobald ich diese verlasse, bin ich ohne Obdach. Die Übernahme von Hostel-Kosten wurde ebenfalls abgelehnt.“

„Ich unterhalte mich oft auch mit Obdachlosen. Genau solche Geschichten wie die von U. erzählen einem die Leute, die auf der Strasse leben, immer wieder.“

„Viele Süchtige kommen aus der Langzeittherapie raus, zack Wohnung weg, werden obdachlos und werden wieder rückfällig.“

A. meint dazu: „Hier könnte Friedrich mit einer sozialeren Politik viel tun, um das Stadtbild zu verbessern.“

„Ich war obdachlos! Und warum? Mit 18 war die Jugendhilfe vorbei, nach Hause konnte ich nicht, aber Vermietern war ich zu jung. „In dem Alter macht ihr noch zu viel Blödsinn.“, „Du musst kriminell sein, wenn du in deinen jungen Jahren nicht bei Mami wohnen darfst.“ (Ich hab nichts erzählt, war seine persönliche Annahme), „In deinem Alter gibt es nur Party und Eskalation, das will doch niemand.“ Es dauerte ewig bis ich eine Wohnung gefunden hatte in der ich willkommen war und das nur wegen dem Alter.“

Seit Jahren wird der Bau von mehr Wohnungen versprochen. In der Realität Pustekuchen. Gerade für Jugendliche eine neue Wohnung zu finden, ist in Berlin nahezu unmöglich. Statt Wohnungen werden jetzt aber mit voller Power an 120 Bundeswehrstandorten 270 neue Unterkunftsgebäude hochgezogen, um für den „Krisenfall die benötigte Anzahl junger Männer“ unterbringen zu können.

L. kommentiert die sozialen Gegensätze: „Aber ja, der Friedrich, der 12000 Euro für den Friseur zur Verfügung stehen hat, weiß es ja besser: In Deutschland wird niemand obdachlos.“

Kanzler Merz inszeniert sich – wie sooft Politiker der politischen „Mitte“ – gern mal als Brandmauer gegen die AFD. Inhaltlich und faktisch verschiebt er den politischen Diskurs aber ganz weit nach rechts. Nicht nur in der Migrationspolitik. Auch in der Unterstützung der Kriegspolitik Israels, das nur die „Drecksarbeit“ für Deutschland mitmache. Zum ganz rechten Diskurs gehört auch, soziale Probleme einfach wegzuleugnen, um anschliessend umso leichter die Axt an den sozialen Aufgaben des Staates anlegen zu können. Geld und Kapazitäten werden schließlich wo anders gebraucht. Zum Beispiel für Kasernen und Bunker statt Wohnungen!

Es müssen menschenwürdige Lösungen und Unterkünfte her. Merz versucht das mit seiner Rethorik zu umgehen. Wenn wir echte menschenunwürdige Probleme im Stadtbild haben, dann gehört gerade Merz mit zu den Verursachern! Sein Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Die Betroffenen sind schuld. Weg mit den Flüchtlingen, zurück in Ihre Länder. Aber wohin mit den Obdachlosen, wenn es sie trotzdem gibt? Wohin will er mit Ihnen?

aktuell: Wehrpflicht "freiwillig", solange genügend willig sind! 



Titelbild: Foto Jochen Gester, Ausschnitt

Diese Seite verwendet u. a. Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung