Der Ausspruch von Friedrich Merz ruft Erinnerungen wach.
„Noch Jahre später klagt Kurt Werner vom Sonderkommando 4a: ‚Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Nervenkraft es kostete, da unten diese schmutzige Arbeit auszuführen.‘ Die Arbeit, die er meint: ein Massaker an 33.771 Juden“ [1] https://www.n-tv.de/…/Wir-mussten-die-Drecksarbeit…
„Wir mussten die Drecksarbeit machen“, sagte SS-Obersturmfuehrer August Haefner 1968 dann vor Gericht ueber das Massaker von Babi Jar, bei dem Nazi-Einsatztruppen innerhalb von 36 Stunden fast 34.000 Menschen toeteten.
Spontaner Kommentar unserer vietnamesischen Leserin Cathrin Karras aus aus südostasiatischer Sicht, als sie vom Ausspruch des Bundeskanzlers hörte:
Die aktuelle Formulierung von Merz reiht sich ein in ein wohlbekanntes Muster und belegt, dass Nazisprache im „besten Deutschland aller Zeiten“ wieder salonfaehig geworden ist. Ich denke da z.B. an den aktuellen Kriegsminister von der SPD, der – wie einst ein gewisser Josef Goebbels- von der deutschen Bevoelkerung „Kriegstuechtigkeit“ einfordert. Oder an den aktuellen Aussenminister von der CDU, der sich – wie schon seine Vorgaengerin von den Olivgruenen – als ein zweiter Kriegsminister gebaerdet und Russland zum ewigen Feind erklaert.
Das Toeten von Menschen als „Drecksarbeit“ – als laestige, aber notwendige Aufgabe. Mit der Entmenschlichung der Sprache beginnt jedes Verbrechen gegen die Menschlichkeit. „Bewährte“ Tradition ist es in Deutschland auch, dies zu leugnen, wegzusehen oder einfach nicht wahrhaben zu wollen.
Cathrin drückt nur aus, was viele außerhalb der westlichen Hemisphäre über die aktuelle Haltung der Bundesregierung tatsächlich denken. „Bewährte“ Tradition ist es in Deutschland auch, dies zu leugnen, wegzusehen oder einfach nicht wahrhaben zu wollen.
Siehe auch: Israel macht die Drecksarbeit, aber nicht in unserem Namen
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