SIKO Teil 2 – Konferenz für Sicherheit oder Einschwörung der Nato auf globale Konfrontation?

Neue Eskalationsstufe – Kriegs- und Friedensbewegungen

Schon während der Konferenz wurde klar, auf was alles hinausläuft. Nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Konfrontation. Es wurde der große Schulterschluss der „westlichen Wertegemeinschaft“ nicht nur gegen Russland und die Aggression Putins geprobt, sondern auch gegen jegliche Macht- und Einflussoptionen Chinas. Es könnte sein, dass diese Konferenz rückblickend als ein Fanal in die Geschichte eingehen wird. Als Fanal für ein Zerbrechen der Menschheit in unversöhnlich gegenüberstehende Blöcke in einem Augenblick, wo es mehr denn je darauf ankommt, durch gemeinsames Handeln das Überleben unserer Spezies zu sichern.

Link zu Teil 1 Die Konferenz und ihre Folgen

Nach der Konferenz – alle Kontrahenten lassen die Muskeln spielen

Schon Tag 1 nach der Konferenz demonstrieren Nato und USA neue Geschlossenheit und lassen ihre Muskeln spielen. Biden in Kiew soll wohl, so heisst es, die nachlassende Kampfmoral der durch den permanenten Kieg geschundenen Ukrainier aufpolieren und gleichzeitig ein Signal der unbegrenzten Unterstützung des westlichen Bündnisses in Richtung Putin schicken. Erneut wird als Vorbedingung für die Aufnahme von Verhandlungen vorab die Erfüllung der eigenen Maximalforderungen gestellt.

Tag 2 in Polen dient der Geschlossenheit im Bündnis und der Aufforderung an die Europäer, nochmals militärisch nachzulegen. „Laut Daniel Fried, dem früheren US-Botschafter in Polen, könnte Biden der westlichen Militärallianz ein neues Gefühl der Verbundenheit geben. „Biden wird in Warschau als Kriegspräsident auftreten, an der Grenze eines Kriegslandes, er wird die freie Welt gegen die Tyrannei symbolisieren. Wenn er seine Sache gut macht, könnte dies ein entscheidender Moment für sein Vermächtnis werden und für ganz Europa“, schrieb er in einem Beitrag für die Denkfabrik Atlantic Council“ (Handelsblatt 20.2.202 [1]Präsident Joe Biden in Polen: „Ein entscheidender Moment für ganz Europa“ (handelsblatt.com). Zum gleichen Zeitpunkt befassen die EU Aussenminister in Brüssel weitere Ukrainehilfen und nochmals (!) Sanktionen gegen Russland. US Aussenminister Blinken ist nach Ankara gejetet und sichert der Türkei neue Unterstützung und endlich die lang begehrte Lieferung von F15 Kampfjets zu.

Auf der anderen Seite schwört Putin die Menschen in Russland auf Krieg und Kriegswirtschaft ein und kündigt seinerseits immer neue Wellen von „frischen“ Soldaten und Waffen an – auch hier ohne Limit und eine Ansage für ein nicht enden wollendes Gemetzel auf ukrainischem Boden. Ein mehr propagandistischerPaukenschlag ist seine sofortige Aussetzung des letzten großen atomaren Rüstungsabkommen mit den USA . Damit droht auch hier eine neue Rüstungsspirale, einschliesslich massiver für Umwelt und Menschen schädlichen Versuchen und Tests. Der chinesische Aussenbevollmächtigte gibt bekannt, dass zeitnah ein direktes Spitzentreffen zwischen Putin und dem chinesischen Staatschef Xi geplant ist. China kündigt seinen 12 Punkte Friedensplan an. Es ist aber zu befürchten, dass China nun nach der rüden Zurückweisung seiner Vermittlerrolle auf der Konferenz seine Zurückhaltung aufgeben und es zu einer offenen weltweiten Konfrontation der Blöcke kommen wird.

Pro und Contra auf der Straße -Kriegsbewegung , Querfront, Friedensbewegung

Die Bevölkerung in Deutschland ist trotz der gewaltigen Kriegspropaganda gespalten. Etwa die Hälfte steht der Kriegseskalation skeptisch bis ablehnend gegenüber. Der Wechsel des grün linksliberalen in das neoliberale und proatlantische Lager der bedingungslosen Pro Ukraine-Nato Kriegsbefürworter und die große Schwäche bzw. anbiedernde Rolle von Teilen der linken Opposition – einschliesslich der Zurückhaltung der Gewerkschatsführungen bei der Vertretung der gewerkschaftlich beschlossenen friedenspolitischen Grundpositionen – ermöglichen es Rechtsextremen in besonderer Weise, sich in diesem konkreten Krieg als antimilitaristische Kraft aufzuspielen.

Rechtsextreme lehnen zu großen Teilen diesen im Schlepptau der USA und durchaus mit großen Risiken für das deutsche Kapital verbundenen Krieg ab. Der Hauptgrund ist die Befürchtung, dass dieser Krieg Europa und Deutschland strategisch schwächt und damit der von Rechten verfolgten Perspektive einer von den USA unabhängigen paneuropäischen oder deutschen globalen hegemonialen Großmacht im Wege steht. Ein weiterer Grund ist die Verbundenheit mit einem totalitären Herrschaftssystem, wie es sich in Russland mit Putin darstellt. Der dritte Grund ist, dass durch Rechts die Chance gesehen wird, durch Besetzung des antimilitaristischen Themas stark an Einfluss in der deutschen Bevölkerung zu gewinnen. Gleichzeitig soll durch eine Querfront der Aufbau einer eigenständigen und nachhaltigen antimilitaristischen Bewegung, die demokratisch, internationalistisch und antikapitalistisch geprägt ist, verhindert oder gestört werden. Querfront funktioniert umso besser, je weniger offensiv die Brennpunkte des politischen Geschehens von linker und demokratischer Seite aufgegriffen werden. Rechtsextreme scheuen dabei keineswegs, ihre wahren Absichten zu verbergen. So wurde für die Querfront beeinflusste Großdemonstration in München am 18.2. empfohlen , alle einschlägigen rechten Embleme zu verbergen oder zuhause zu lassen. Andererseits trat der Chef des rechtsextremen Magazins Compact Elsässer als Redner auf. Wenn Rechte heute zum Widerstand gegen Waffenlieferungen in die Ukraine aufrufen, dann bedeutet das nicht, dass sie die Militarisierung grundsätzlich ablehnen. Im Gegenteil. Ihre angestrebte Hegemonie baut auf militärischer Gewalt auf . Ihre Wurzeln und Vorbilder sind das Dritte Reich und der Dritte Weltkrieg . Die AFD Bundestagsfraktion stimmte mehrheitlich dem Bundeswehrsondervermögen und den Erhöhungen des Rüstungshaushaltes zu. Und gerade die Bestrebungen zu einer EU Großmacht mit Abschottung nach außen werden von Rechts nach Kräften unterstützt.

In München war die Rechts offene Querfront ProtestDemonstration gegen die Sicherheitskonferenz mit berichteten mehr als 10 Tausend Teilnehmern mit Abstand die größte Veranstaltung. Mit dabei Ex MdB die Linke Dieter Dehm, der ehemalige CDU Politiker Jürgen Todenhöfer und der Chefredakteur des rechtsradikalen Compact Magazins Jürgen Elsässer.

Lediglich 2 bis 3 Tausend Menschen folgten dem Aufruf der Bellezisten zur Unterstützung des Konfrontationskurses der Sicherheitskonferenz. Ihre Hauptforderungen: noch mehr Waffen und unbegrenzte Unterstützung für die Ukraine !

Und da war noch das „Aktionsbündnis gegen die Natosicherheitskonferenz“ mit einer deutlich gegenüber den Vorjahren auf etwa 5500 gesteigerten Teilnehmerzahl. Redner waren u.a. MdB die Linke Sevim Dagdelen, Jacqueline Andres von IMI Tübingen . Musikalisch spielte die türkische Gruppe Group Yorum auf. Das Aktionsbündnis agiert internationalistisch, demokratisch und antikapitalistisch. Credo: Der Kampf gegen die Kriegseskalation kann nur die notwendige Breite gewinnen und erfolgreich sein, wenn sich die Friedensbewegung mit den sozialen Kämpfen und der Klimabewegung zusammenschließt. Und radikal antifaschistisch ist. Wer Militarisierung und Krieg bekämpfen will, muss auch die Faschisierung, die potentiellen Hauptträger von Krieg und Militarisierung in der Gesellschaft bekämpfen. Von daher haben AFDler und Rechtsextreme in einem antimilitaristischen Bündnis absolut nichts zu suchen!

Bleibt noch zu ergänzen, dass eine Friedensbewegung auch nur erfolgreich sein kann, wenn sie dabei alle Menschen über Parteigrenzen von links bis Mitte bürgerlich konservativ, die ehrlich gegen den Kriegskurs sind, anhand konkreter Forderungen vereinigen kann. Alle Versuche, über die Skandalisierung von rechten Provokationen Menschen vom Friedenskampf auf antifaschistischer Grundlage abzuhalten und ihr Versammllungsrecht einzuschränken, sind zurückzuweisen! Arbeiten wir daran. Die internationale Lage lässt uns kaum mehr Zeit!

Sehen wir uns am 25.2.2023 14 Uhr in Berlin am Brandenburger Tor . Wir setzen darauf , dass auf der Kundgebung Wagenknecht/Schwarzer an der erklärten antifaschistischen Grundhaltung konsequent festgehalten wird. Hier unser gewerkschaftlicher Aufruf Aufstand für Frieden am 25.2.2023 !

Link zu Teil 1 Die Konferenz und ihre Folgen

Bilder Protestkundgebung AntiSIKO “Aktionsbündnis gegen die Natosicherheitskonferenz “

ca. 5500 demonstrierten am 18.2.2023 gegen die Kriegseskalation

Nach dem Erdbeben – Unterstütze Hilfe von unten , wo die Menschen von den Mächtigen im Stich gelassen werden!

Bild ANF

100 Tausend Helfer im Einsatz. Aus allen Ländern strömen sie in die Krisengebiete. Eigentlich wahrhaftig eine internationalistische Leistung! Aber nationalistische und geopolitisch hegemoniale Bestrebungen und reine Profitgier stehen einer effektiven Hilfe und Vorbeugung im Weg, machen viel guten Willen wieder zunichte. Selbst jetzt noch werden oft Kurden, religiöse Minderheiten oder Frauen systematisch ausgegrenzt und der politischen Opposition erst recht der Mund verboten. Wer Menschen und Gesellschaften aufspaltet säht in letzter Konsequenz Gewalt und es drohen -besonders in Zeiten großer Katastrophen- Ausbrüche purer Barbarei!

Hilfe und Vorbeugung müssen allen gleich zugute kommen und dort geleistet werden, wo sie am Nötigsten sind ! Spende möglichst dort, wor Hilfsorganiationen in den örtlichen Strukuren der betroffenen Gebiete verankert sind und mit selbstverwalteten Strukturen der Menschen direkt zusammenarbeiten, z.B. medico international oder hier findest Du weitere Empfehlungen [1]https://gewerkschaftliche-linke-berlin.de/wp-content/uploads/2023/02/230207-Spendenaufruf-MfR.pdf [2]Heyva Sor a Kurdistanê !

„Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat den Regierungen in Ankara und Damaskus vorgeworfen, Hilfslieferungen in die syrischen Erdbebengebiete zu blockieren. Ein Hilfskonvoi mit rund 100 Fahrzeugen, darunter dutzende Tankwagen mit Kraftstoff sowie LKWs mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und warmer Kleidung warte derzeit in der Ortschaft Umm al-Julud zwischen Manbidsch (Minbic) und Dscharablus (Cerablus) auf eine Genehmigung (Ankara und Damaskus blockieren Hilfslieferungen aus AANES ) [3]ANF | Ankara und Damaskus blockieren Hilfslieferungen aus AANES (anfdeutsch.com)

Die deutsche Aussenminsterin fordert die Öffnung aller Grenzen nach Syrien, womit sie Recht hat. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Türkei mit EU Geldern eine 900 km lange schwer bewachte Grenzmauer gegen Syrien [4] Grenze zwischen Syrien und der Türkei – Wikipedia errichtet hat, durch die keine Maus durchkommt, wenn es Erdogan nicht will. Zur Wahrheit gehört ebenfalls, dass nicht einmal der einzige durch UNO Beschluss verbliebene Grenzübergang in das von islamistischen Rebellen kontrollierte syrische Gebiet Idlib ausgelastet ist. Am 9.Februar, Tag 4 nach dem verheerenden Beben, passiert laut ARD und ZDF [5] 9.2.2023 ARD Tageschau und ZDF Nachrichten 19 Uhr der erste Konvoi mit gerade einmal 6 UN Lastern die Grenze nach Syrien. Beladen mit Hilfsgütern aus der Zeit vor dem Beben. Wo bleibt der Nachschub ? Wo bleibt das dringend benötigte schwere Gerät, um die Menschen aus den verschütteten Häusern zu bergen, wo bleiben die dringend benötigten Güter zur medizinischen Versorgung? Tag 5 nach dem Beben ist ein weiterer Grenzübergang geöffnet. Davor steht ein einsamer ZDF Reporter, der beklagt , dass Hilfsgüter den ganzen Tag diesen Übergang nicht überschritten hätten.

Richtig ist, dass das syrische Regime Assad Hilfslieferungen zur Stabilisierung des eigenen Macherhalts zu instrumentalisieren versucht. Richtig ist, dass humanitäre und medizinische Hilfslieferungen von den EU Sanktionen explizit ausgenommen sind. Zur Wahrheit gehört aber auch hier: 11 Jahre umfangreichste Sanktionen haben das Assadregime nicht destabilisieren können [6] Überblick: Die Syrien-Sanktionen und ihre Folgen – Adopt a Revolution (adoptrevolution.org) [7]Nach Erdbeben erneute Debatte um Sanktionen gegen Syrien – 08.02.23 – News – ARIVA.DE [8]Türkei und Syrien: Annalena Baerbock verlangt Öffnung der Grenze – DER SPIEGEL Nach Meinung der meisten vor Ort operierenden Hilfsorganisationen und Kirchenverbände leidet vor allem die einfache Bevölkerung unter den Sanktionen. Aufgrund der Sanktionen wurden sämtliche Logistik- und Finanzstrukturen nach Syrien zerschlagen. Verbunden mit dem Monster einer Sanktionsüberwachungsbürokratie erschwert dies in der Praxis immens auch die Versorgung und Verteilung humanitärer Hilfsgüter [9]Christliche Kirchen fordern Ende der EU-Sanktionen gegen Syrien (berliner-zeitung.de) [10]Sanktionen gegen Syrien: ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit (csi-de.de) [11]Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis betonte, dass die EU Hilfe für die Erdbebenopfer bereitstellt, die jedoch vollständig in die Türkei fließt, da es aufgrund der EU-Sanktionen … Continue reading. Finden sich trotz aller Widrigkeiten noch Unternehmen, die Transporter und humanitäre Güter für Syrien zur Verfügung stellen, dann scheitert die jetzt erforderliche schnelle Hilfe schon allein daran, dass die LKW´s und ihre Waren tagelang zurückgehalten und überprüft werden. Es gibt auch Stimmen in westlichen Think tanks, die inzwischen ungeschönt offen die Option zur Diskussion stellen, die syrische Bevölkerung aus geostrategischen Gründen des Westens „bluten zu lassen“ . So der Wissenschaftler Andre‘ Blank in einem Interview mit der TAZ „Europa muss vorsichtig sein“ – quasi nach dem Motto „Alles was dem Diktator Assad schadet, ist uns nützlich“ [12]Wissenschaftler über Hilfe nach Erdbeben: „Europa muss sehr vorsichtig sein“ – taz.de!

Last not least gehört zur Wahrheit, dass das Natoland Türkei seinen völkerechtswidrigen Krieg mit Artelleriefeuer und Bomben auf vom Erdbeben betroffene Kurdengebiete in Nordsyrien fortsetzt ( Kurz nach Erdbeben mit Tausenden Toten – Erdogan bombardiert Kurden-Gebiete (fr.de) [13] Kurden – Aktuelle Nachrichten und Kommentare – RND . Weitgehend offizielles Stillschweigen seitens der „wertebasierten“ Natopartner oder der EU dazu .Die EU Verntwortlichen setzten bei ihrer aktuellen Zusammenkunft andere Prioritäten als die Menschen in Nahost: noch mehr Waffen in die Ukraine und Abschottung der Aussengrenzen!

In den kurdischen Nachrichten ANF – „Die Folgen der Naturkatastrophe sind politisch“ – heisst es: „Wie aus zahllosen über die sozialen Medien verbreiteten Berichten hervorgeht, sind viele Gebiete entgegen der Propaganda der türkischen Regierung ihrem Schicksal überlassen. Vielerorts, zum Beispiel in Dîlok (tr. Antep), war in den entscheidenden zwölf Stunden nach dem Erdbeben keine Hilfe eingetroffen. Die Unwirksamkeit der geleisteten Hilfe ist teilweise strukturell, mutwillig und durch den geopolitischen Kontext bedingt. Heute ist die Zahl der Kommentare in den türkischen sozialen Netzwerken, in denen dazu aufgerufen wird, sich nicht für den Tod von kurdischen Menschen, darunter auch kleine Kinder, zu interessieren, erschreckend. Die türkische Regierung hat bereits unmissverständlich gedroht, dass jede Kritik an den ergriffenen Maßnahmen als Hochverrat betrachtet und unterdrückt werden wird. Es wurde eine Hotline eingerichtet, um solche „subversiven“ Handlungen zu melden. Die seit Jahren andauernde Kriminalisierung der Opposition wird von einem verzweifelten Regime, das einen Diskurs der so genannten Einheit fördert, der in Wirklichkeit ein verschärfter Autoritarismus ist, nur noch verstärkt: „Wer Kritik übt, ist gegen uns und damit gegen die Nation.“ Vor ein paar Stunden wurde Twitter in der Türkei einfach geschlossen.“ [14]ANF | „Die Folgen der Naturkatastrophe sind politisch“ (anfdeutsch.com)

„Jetzt zu helfen, um die Not zu lindern, ist unabdingbar. Ein echtes Band der internationalistischen Solidarität für die Zukunft zu knüpfen, ist lebenswichtig.“ [15] ANF | „Die Folgen der Naturkatastrophe sind politisch“ (anfdeutsch.com)

Hilfe von unten organisiert medico international [16]https://www.medico.de/kampagnen/spendenaufruf-nothilfe-erdbeben !

Unterstütze die Nothilfe lokaler Organisationen in der Region mit Deiner Spende, damit sie da ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird und möglichst wenig vor den Karren nationalistisch oder geopolitisch hegemonialer Bestrebungen gespannt werden kann!

medico international schreibt:

„Hilfe wird jetzt vor allem dort benötigt, wo Menschen seit Jahren unter widrigsten Bedingungen leben und Hilfsorganisationen es schwer haben. In den kurdischen Gebieten in der Südosttürkei kommt die staatliche türkische Hilfe oft nicht dort an, wo sie benötigt wird. Und auch in Syrien ist Hilfe immer wieder ein politisches Instrument in Händen des Assad-Regimes. Grenzübergänge sind geschlossen oder unpassierbar. Deshalb ist die direkte Unterstützung lokaler Hilfsorganisationen jetzt für viele Menschen überlebensnotwendig.

medico international unterstützt seit Jahren Organisationen in den betroffenen Gebieten: Unsere Partnerinnen vom Frauenzentrum in Idlib arbeiten in den Flüchtlingslagern der Provinz. Die Helfer:innen des Kurdischen Roten Halbmonds in Rojava helfen bereits seit letzter Nacht in Kobane und Aleppo bei der Versorgung von Verletzten. In der Südosttürkei organisiert die politisch verfolgte kurdische Zivilgesellschaft Hilfe von unten. Auf sie und viele andere kommt es jetzt an. „

https://www.medico.de/kampagnen/spendenaufruf-nothilfe-erdbeben

Beim türkischen oder syrischen Staat sind die Spenden oft in den falschen Händen. Dort kommen auch die offiziellen Gelder an. Hier gibt es zwei weitere Möglichkeiten, an Organisationen und Eirichtungen vor Ort zu spenden.

https://gewerkschaftliche-linke-berlin.de/wp-content/uploads/2023/02/230207-Spendenaufruf-MfR.pdf

Heyva Sor a Kurdistanê

References

References
1 https://gewerkschaftliche-linke-berlin.de/wp-content/uploads/2023/02/230207-Spendenaufruf-MfR.pdf
2 Heyva Sor a Kurdistanê
3 ANF | Ankara und Damaskus blockieren Hilfslieferungen aus AANES (anfdeutsch.com)
4 Grenze zwischen Syrien und der Türkei – Wikipedia
5 9.2.2023 ARD Tageschau und ZDF Nachrichten 19 Uhr
6 Überblick: Die Syrien-Sanktionen und ihre Folgen – Adopt a Revolution (adoptrevolution.org)
7 Nach Erdbeben erneute Debatte um Sanktionen gegen Syrien – 08.02.23 – News – ARIVA.DE
8 Türkei und Syrien: Annalena Baerbock verlangt Öffnung der Grenze – DER SPIEGEL
9 Christliche Kirchen fordern Ende der EU-Sanktionen gegen Syrien (berliner-zeitung.de)
10 Sanktionen gegen Syrien: ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit (csi-de.de)
11 Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis betonte, dass die EU Hilfe für die Erdbebenopfer bereitstellt, die jedoch vollständig in die Türkei fließt, da es aufgrund der EU-Sanktionen nicht möglich ist, Güter nach Syrien zu liefern. „Es geht nicht darum, irgendein Regime anzuerkennen. Es geht darum, Menschen zu retten, die sich in einer Notlage befinden und unsere Hilfe dringend benötigen“, sagte Mitsotakis.
12 Wissenschaftler über Hilfe nach Erdbeben: „Europa muss sehr vorsichtig sein“ – taz.de
13 Kurden – Aktuelle Nachrichten und Kommentare – RND
14 ANF | „Die Folgen der Naturkatastrophe sind politisch“ (anfdeutsch.com)
15 ANF | „Die Folgen der Naturkatastrophe sind politisch“ (anfdeutsch.com)
16 https://www.medico.de/kampagnen/spendenaufruf-nothilfe-erdbeben

„Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine“ -Buchvorstellung: am 19.02.2023

Wir empfehlen und laden ein zur Buchvorstellung und Diskussion

19.02.2023 , 18:00 Uhr, taz Kantine, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin

mit Raúl Sánchez Cedillo (Autor) und Stefan Reinecke (taz), Moderation Katja Maurer (medico international)

„Wie können die Konturen einer emanzipatorischen Politik in Zeiten der Herausbildung eines weltweiten Kriegsregimes aussehen? In seinem Buch Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine stellt Raúl Sánchez Cedillo die Schaffung neuer Institutionen in den Mittelpunkt seiner politischen Perspektive. Gegen Krieg und Militarisierung plädiert er für ein sozialökologisches Gemeinsames, für eine demokratische Macht von unten und einen konstituierenden Frieden in einem transformierten Europa. Darüber sprechen wir mit Raúl Sánchez Cedillo und Stefan Reinecke (taz). Englisch mit deutscher Verdolmetschung.

Raúl Sánchez Cedillo ist Philosoph und hat sich seit Ende der 1990er-Jahre als politischer Aktivist in Spanien für eine Neugründung Europas durch einen konstituierenden Prozess eingesetzt. Über die Fundación de los Comunes und die Universidad Nómada hat er seit der Zeit des Euromaidan 2014, dem Aufstand gegen die Janukowitsch-Regierung, engen Kontakt zu unabhängigen künstlerischen und politischen Initiativen in der Ukraine. Sein Buch Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine erscheint Mitte Februar auf Deutsch im Verlag transversal texts.

Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.

Katja Maurer Katja Maurer war bis 2018 Leiterin der medico-Öffentlichkeitsarbeit und zuletzt Chefredakteurin der medico-Viertelsjahreszeitschrift „rundschreiben“. Sie hat sich als Journalistin viele Jahre mit der Sowjetunion, der Perestrojka und dem postsowjetischen Transformationsprozess beschäftigt und in diesem Zusammenhang auch die Ukraine 2015 zum Ende des Euromaidans besucht. Im Januar 2023 war sie für medico international in der ostukrainischen Großstadt Charkow und zurückeroberten Städten im Umland, wo die ukrainische medico-Partnerorganisation Mirnoe Nebo (Friedlicher Himmel) humanitäre Hilfe für intern Vertriebene leistet.“

Hier ein Interview von medico international mit dem Autor : „Ein weltweites Kriegsregime droht


Auszug aus der Buchbesprechung:Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine soll Anstoß geben für die längst überfällige Debatte, wie eine zeitgemäße Anti-Kriegs-Position aussehen kann. Der Autor plädiert dafür, dass „Frieden“ in einer von zahllosen Krisen verwüsteten Welt nicht ohne eine soziale und ökologische Umkehr denkbar ist. Anstelle einer Parteinahme für eine Kriegspartei stellt Cedillo die Versuche, eine andere Gesellschaft und neue Institutionen zu schaffen, in den Mittelpunkt seiner politischen Perspektive.“

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