Veteranentag? Wir feiern eure Kriege nicht!

Am 15.06. ist Veteranentag. Im Namen der „Zeitenwende“ hohheitlich frisch durch Beschluss des Deutschen Bundestags aus der Taufe gehoben.
Wie in vielen anderen Städten wird es zu den Feierlichkeiten auch in Berlin eine Gegendemo geben. Gegen das Werben für Verstümmelung und Sterben, gegen die Verklärung von Heldentod und Opfergeist fürs „Vaterland“.
Ganz im Sinne der psychologischen Vorbereitung auf Kriegstüchtigkeit werden die zukünftigen Kriegsopfer in Hochglanz in schickem Dress und in herausgeputzten Uniformen präsentiert und gefeiert. „Das ist dann schon gar nicht mehr abschreckend,“ meint Marko Gasch. „So ne fehlende Wade oder Glasauge, schick. Heldenhaft! Und in so ner Uniform wird auch gleich kaschiert, dass derjenige natürlich Frührentner sein wird, mit minimalsten Bezügen oder was auch immer man dann als berufsunfähiger Ex-Soldat ist.“ [1]Marko Gasch FB 26.5.25
Das Gesundheitspersonal zum Beispiel kann seit Corona ein Lied davon singen, wie es allseits beklatschten Helden in dieser Republik wirklich ergeht. Die Kolleg:innen der CFM Charité müssen aktuell sogar zum Mittel des Erzwingungsstreiks greifen, damit endlich die seit 2 Jahrzehnten von der Politik versprochene Ungleichbehandlung von durchschnittlich monatlich 700 Euro geringerem Gehalt abgeschafft wird.
Die zukünftigen Kriegsopfer sollen sich gesellschaftlich gehegt und gepflegt fühlen – dafür, dass sie das Beste von sich oder ihren Liebsten preiszugeben bereit sind! Uns allen sollen durch die Feierlichkeiten die Hirne vernebelt werden, damit wir möglichst nicht merken, dass diese ganze Kriegstreiberei am Ende nur den geostrategischen Interessen des deutschen Kapitals und seinen Eliten, ganz vorn dabei den Profiten der Rüstungskonzerne und deren Aktionären, nützt!
Wer dem Kurs auf Kriegertüchtigung die Stirn bieten will und den Friedenskampf wirklich ernst nimmt, sollte sich dem folgenden Protest anschliessen! Die verschiedenen Teile der demokratischen, internationalistischen und antikapitalistischen Friedensbewegung müssen sich endlich zu einer kraftvolleren Bewegung zusammenschließen. Am Vortag, den 14. Juni findet eine Großkundgebung gegen den Völkermord in GAZA am Brandenburger Tor statt. Wir apprellieren als Forum Gewerkschaftliche Linke Berlin: Stimmt Euch ab. Unterstützt beide Veranstaltungen. Der Kampf gegen „Kriegsertüchtigung hier“ und der Protest gegen den Völkermord in GAZA gehören zusammen!
Ein Berliner Aktionsbündnis ruft auf zur

Demo gegen den Veteranentag in Berlin am 15. Juni 2025, 14 Uhr * S+U Friedrichstr.

Auf die Straße gegen Aufrüstung und Kriegsverherrlichung!

Am 15. Juni wird zum ersten Mal der neu eingeführte »Nationale Veteranentag« zelebriert. Mithilfe eines familien- und volksfestartigen Charakters sollen uns Krieg und Militär schmackhaft gemacht werden. Denn: Waffen allein reichen nicht aus. Es braucht auch williges Kanonenfutter. Das größte Event findet am Reichstag in Berlin statt. Dafür wird sogar ein sogenanntes »Veteranendorf« errichtet, in dem aktive und ehemalige Armeeangehörige neue Soldat*innen werben können. Über 4000 Gäste werden erwartet. Stellen wir uns der Rekrutierung und Kriegsmobilisierung entgegen!

Das Geld scheffeln die Reichen, wir liefern die Leichen!

Erst kürzen sie uns Löhne und Renten und dann sollen wir mit Versprechungen wie guter Bezahlung und sicheren Arbeitsplätzen zur Bundeswehr gelockt werden. In eine Armee, in der sexuelle Übergriffe an der Tagesordnung und faschistische Netzwerke tief verankert sind. In Einsätze, aus denen wir, wenn überhaupt, mit psychischen Problemen wiederkehren. Aus Afghanistan kam jeder vierte Soldatin mit Angsterkrankungen, Depressionen, traumatischen Belastungsstörungen oder Suchterkrankungen zurück. Von den Folgen für die Menschen vor Ort ganz zu schweigen.

Damals wie heute geht es keineswegs um humanistische Ziele. Schon lange zählt Deutschland zu den größten Rüstungsexporteuren der Welt. Ob Jemen, Kurdistan oder Gaza – moralische Bedenken spielten nie eine Rolle. Es geht um Machtinteressen und Profit, um den Zugang zu Absatzmärkten, Rohstoffen und billigen Arbeitskräften. Es sind die Rüstungsunternehmen und all jene, die ihre Produktion nun umstellen, Schichtarbeit ausbauen und Zwölf-Stunden-Arbeitstage fordern, die davon profitieren. Durch das Gerede von »Ruhm und Ehre« soll die Klassenfrage nur verschleiert werden.

Ihre Interessen sind nicht die unseren! Die Kriegskredite werden über Kürzungen in anderen Bereichen finanziert. Die Streichung von drei Milliarden Euro im Berliner Haushalt sind also erst der Anfang. Auch die ökologischen Folgen der flächendeckenden Militarisierung sind katastrophal. Aber die Etablierung einer »Veteranenkultur«, wie sie es nennen, scheint wichtiger zu sein.

Erkämpfen wir uns eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung!

Wir haben wesentlich mehr gemein mit den Menschen, auf die wir schießen sollen als mit jenen, die uns in die Schützengräben schicken. Schließen wir uns zusammen! Ob Streiks in den Schulen, den Häfen oder der Fabrik. Was uns eine Perspektive gibt, ist internationale Solidarität! Blockieren, desertieren, sabotieren. Nutzen wir diese Zeit der rasanten Umbrüche für den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft!

Wir werden mit unserer Demonstration bis zum Reichstag ziehen und dort eine Abschlusskundgebung mit einem Konzert von Lena Stoehrfaktor veranstalten. Damit werden wir vor Ort beim Veteranentag ein deutliches Zeichen gegen Militarisierung und Aufrüstung setzen! Stoppen wir gemeinsam die Kriegsmobilisierungen! Kommt mit uns auf die Straße gegen den Veteranentag! Für eine lebenswerte Zukunft!

Bündnis

Kontakt: noveteranentag@riseup.net

References

References
1 Marko Gasch FB 26.5.25

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