„Stopp: Ihre Krise nicht auf unserem Rücken austragen!“

Eindrücke von der „Umverteilen – jetzt“-Demo am 12.11. in Berlin

Junge Leute beherrschten den Platz und in der Folge die Straßen. Zur Demo gekommen waren gut 7 000 Menschen, die dem Aufruf von 50 Gruppen gefolgt waren, die diese Aktion zur bisher größten Protestaktion gegen die Politik der „Zeitenwende“-Regierung machten. Hier wurde nicht für Waschlappen gesammelt oder das Stricken von Pullovern für den Winter propagiert, sondern die Untauglichkeit des herrschenden Gesellschaftssystems für die Lösung der drängenden existentiellen Probleme der Bevölkerung sowie des Planeten überhaupt angeprangert. In einer Art spöttischem Rückblick auf das die Ausrottung der Menschheit bedrohende kapitalistische System hatten Demonstrant:innen ein Transparent erstellt, auf dem stand: „Es war nicht alles schlecht im Kapitalismus“. Parteiensymbole der Ampelparteien wurden für unerwünscht erklärt. Auch andere Parteien wurden aufgefordert sich mit starker Präsenz zurückzuhalten. Dominieren sollte diese Aktion der Spirit der Bewegungslinken, die sich durch die professionelle Politik wenig vertreten sieht. Anders als auf der Demo zum „Solidarischen Herbst“, in deren Aufruf bereits einer scharfen Kritik an der Kriegspolitik der Bundesregierung deutliche Grenzen gezogen wurde, stellte ein Demo-Sprecher klar, dass die Parteinahme in einem solchen imperialistischen Konflikt nicht infrage käme. Die Zusammensetzung der Demo war sehr vielfältig und noch breiter aufgestellt als die bisher in Berlin organisierten Proteste des Bündnisses „Heizung, Brot und Frieden“, das sich auch in die Demo einreihte. Die Teilnehmer:innen waren erkennbar links, vor allem jung, bewegungs- und kiezorientiert, auch transnational zusammengesetzt. Das lässt sich auch bei einem Blick auf die aufrufenden Organisationen und Initiativen bestätigen. Das Spektrum umfasst die beiden großen Mieterbünde und „Ich bin armutsbetroffen“, Nachbarschafts und Stadtteilinitiativen sowie „Deutsche Wohnen und Co enteignen“. Dabei auch Umwelt- und Klimagruppen wie „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“, „Ende Gelände“ und die „BUND-Jugend“ sowie die „Naturfreunde“. Vertreten waren ferner Antifa-Gruppen wie Die „North East antifa“ oder „Omas gegen rechts“, attac und die „Junge BAU“, die Jugendgruppe der Gewerkschaft. Auch „Care-Revolution“ gehörte zum Aufruferkreis. Von Seiten linker Gruppen war die „Interventionistische Linke“ sowie „Perspektive Selbstverwaltung“ präsent. Vor Ort zu sehen auch eine Gruppe der Partei „Die LINKE“. Doch auf der Aktion selber gaben sich noch viel mehr sozialistisch ausgerichtete Gruppen zu erkennen, vor allem der jungen Generation. In einem Kurzvideo der „Braunschweiger Zeitung“ kann man auch erfahren, was viele bewegt. Die Teuerung führt dazu, dass sie nicht wissen, wie sie ihr Essen finanzieren sollen. Sie sind frustriert, dass sie auch in den nächsten Jahren nicht bei ihren Eltern ausziehen können, weil sie sich eine Wohnung nicht leisten können. Und sie sind empört darüber, dass die Reichen in diesem Land nicht zur Lösung der sozialen Krise herangezogen werden. Für die großen Haupstadtmedien wie dem rbb oder auch dem Tagesspiegel war der Aufmarsch wohl er eher unerwünscht. In der Abendschau kam er nicht vor. Im Tagesspiegel fand man im hinteren Teil eine kleine Pflichtmeldung. Geht eigentlich nicht. Aber wirklich darüber überrascht dürften die wenigstens auf dieser Demo gewesen sein.

Link zur Website des Demobündnisses:
https://www.umverteilen.jetzt/de/

Hier gibt es noch einen kleinen Videoeindruck auf You Tube:
https://www.youtube.com/watch?v=TpqcBwvQ8JI

https://www.youtube.com/watch?v=IZ5p25WqBQk

Klimastreik, 25.03.2022

Von Klaus Murawski

Krieg ist kein Mittel den Frieden und das Klima zu erhalten.

Der Globale Klima Streik am 25. März 2022 war mal wieder einer der Höhepunkte der FridaysForFuture Bewegung. Als die Planung begann, gab es noch keine Krieg in der Ukraine. Deshalb wurde in den Reden zu Beginn und bei der Abschlusskundgebung immer wieder darauf Bezug genommen. Krieg ist kein Mittel den Frieden und das Klima zu erhalten. Aber auch die neue Bunderegierung kam nach 100 Tagen in der Kritik nicht zu kurz.

22.000 Menschen alleine in Berlin wurden mobilisiert. Ja, es war hauptsächlich die Jugend die unter dem Motto #PeopleNotProfit zum zehnten Globalen Klimastreik auf die Straße gegangen ist. Es waren aber auch die Omas gegen rechts und Großväter dabei. Auch der gewerkschaftliche Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall folgte dem Aufruf. Unser Transparent regte zu einigen Diskussionen an.

Die Gewerkschaften werden immer als Behüter der Arbeitsplätze im traditionellen Energiebereich, Kohle, Atom und Gas angesehen dabei sind die Arbeitsplätze in den alternativen Energie sicherer und in der Zwischenzeit haben sie einen größeren Anteil. Klima Rettung ist für uns ein Selbstverständnis, deshalb setzen wir uns als IG Metaller*innen für eine schnelle Transformation ein.

Das Klima kann nur einmal gerettet werden und zwar JETZT!

Fotos: Jochen Gester

Dieser Text von Klaus Murawski wird hier mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht, 30.03.2022 und erschien gleichzeitig auch auf www.widerstaendig.de.

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