Auszug aus der Pressemitteilung der UN-Experten:
GENF – UN-Experten forderten Deutschland heute auf, die Kriminalisierung, Bestrafung und Unterdrückung legitimer palästinensischer Solidaritätsaktivitäten zu beenden.
„Wir sind alarmiert über das anhaltende Muster der Polizeigewalt und die offensichtliche Unterdrückung des palästinensischen Solidaritätsaktivismus durch Deutschland“, sagten die Experten ...
In den vergangenen Monaten wurden Dutzende Palästina-Solidaritätsdemonstranten in Berlin Berichten zufolge ... verhaftet, einige, weil sie einfach skandierten: „Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein“. Dieser Slogan ist in der globalen Palästina-Solidaritätsbewegung weit verbreitet, wurde aber von den deutschen Behörden als Ausdruck der Unterstützung für die Hamas behandelt, stellten die Experten fest. Während einige Gerichte Geldstrafen oder Verbote bestätigten, die den Slogan als "Gewalt billigen" betrachteten, erkannten andere Gerichte ihn als durch die Meinungsfreiheit geschützt an. Darüber hinaus äußerten die Experten ihre Besorgnis darüber, dass während der Proteste zum zweijährigen Jahrestag des Hamas-geführten Angriffs vom 7. Oktober und des anschließenden Völkermords in Gaza willkürliche Verhaftungen, Inhaftierungen und Polizeigewalt gemeldet wurden, darunter Beamte, die gewaltlose Aktivisten ins Gesicht schlagen; während die Polizei in Berlin Berichten zufolge ein Last-Minute-Verbot von Protesten ohne evidenzbasierte Rechtfertigung verhängte. ...
"Deutschland muss Maßnahmen unterstützen, nicht unterdrücken, um Gräueltaten und Völkermord zu stoppen", so die Experten. "Keine Umstände können unnötige und übermäßige Polizeigewalt oder eine unnötige Kriminalisierung der Ausübung von Grundfreiheiten rechtfertigen."
Hier zum Wortlaut der Pressemitteilung:
Und hier weiterführende Infos aus vergangenen Jahren:
Studie belegt Diskriminierungsrisiken bei der Polizei, 22.05.2025:
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/aktuelles/DE/2025/20250522_Polizeistudie.html
Rassistische Polizeigewalt in Deutschland: Realität, Kontinuität und Widerstand
https://www.amnesty.de/aktuell/deutschland-polizeigewalt-rassismus-lorenz-nelson
Ungeschützte Infos in polizeilichen Datenbanken
Sprache, Hautfarbe, Herkunft – solche sensiblen Daten schützt die Polizei zu wenig. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Bericht des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Daraus ergebe sich ein hohes Risiko rassistischer Diskriminierung.
Beitragsfoto: Ingo Müller, 14.04.2024, Demo gegen Verbot der Palästinakonferenz.
Dieser Beitrag wurde auf https://widerstaendig.de/ am 26.10.2025 zuerst veröffentlicht. Danke für die Genehmigung der Übernahme des Beitrages.


