Unterfinanzierung von Bildung in Deutschland und Berlin


Die Initiative „Bildungswende Jetzt!“ ist in mehreren Bundesländern aktiv und kämpft für ein gerechtes und inklusives Bildungssystem. Im Bündnis mit Gewerkschaften und Interessensvertretungen hat es in den vergangenen Jahren mehrere erfolgreiche Protestaktionen organisiert. Für den 24. November 2025 lädt die Initiative zur „digitalen Veranstaltung zur Unterfinanzierung von Bildung in Deutschland und Berlin“ ein.

Die gravierenden Mängel im Bildungssystem sind lange bekannt und die meisten mussten die Auswirkungen am eigenen Leib erfahren. Doch die Krise im Bildungssystem verschärft sich immer weiter.

Auf ihrer Webseite fasst es die Initiative so zusammen:

Es fehlen zehntausende Erzieher*innen und Lehrkräfte sowie hunderttausende Kita-Plätze, 50.000 Jugendliche verlassen jedes Jahr die Schule ohne Abschluss. Überall wird an dringend notwendigen Investitionen in das marode System gespart und so wird zukunftsorientierte, inklusive und gerechte Bildung immer wieder verhindert

bildungswende-jetzt.de

Obwohl diese Zustände lange bekannt sind und auch die große Mehrheit im Land betreffen, wird das Thema von der Politik sträflich vernachlässigt. Das liegt unter anderem daran, dass sich Investitionen in Bildung erst langfristig, also nach Ende einer Wahlperiode auszahlen. Außerdem liegt nahe, dass das Thema auch deshalb keine übergeordnete Priorität genießt, weil die Kinder der politischen Klasse und große Teile ihrer Stammwählerschaft sowieso nicht auf die Schulformen und Schulen gehen, die am meisten unter den Einsparungen leiden. Denn auch in einem kaputt gesparten System gibt es Unterschiede. Die Ausstattung einer Grundschule in einem gutbürgerlichen Bezirk hat eine andere Priorität, als die im benachbarten Kiez mit den vielen Familien ohne Wahlrecht. In noch nicht vollständig gentrifizierten Kiezen geht in der Regel kaum eines der neu zugezogenen Kinder auf die staatliche Schule in Wohnortnähe. Reiche haben sich längst damit arrangiert, ihre Kinder in gut ausgestatteten Privatschulen unterrichten zu lassen oder sie melden die Kinder zumindest im Nachbarkiez an ein Gymnasium an, das ihnen jeden Kontakt zu anderen Lebensrealitäten erspart. Dort gibt es Fördervereine, die kurzfristig selbst finanziell einspringen können und sich um eine angemessene Berücksichtigung ihrer Interessen bemühen.

Die Kürzungspolitik im Sozial- und Bildungsbereich trifft also vor allem die ohne Lobby. Man sollte das im Hinterkopf behalten, wenn Landesregierungen sagen, dass Investitionen in die Bildung nicht möglich sind oder wie aktuell sogar noch weitere Kürzungen durchsetzen wollen.

„Bildungswende Jetzt!“ stellt generell in Frage, ob Kürzungen wirklich nötig sind und welche Alternativen denkbar wären. Sie wollen auf ihrer Online-Veranstaltung analysieren, warum Deutschland – im Vergleich zu anderen Ländern – wenig für Bildung ausgibt.

„Zu wenig Geld für Bildung? – Probleme und Lösungen“

mit Inputs von:

Leonie Alewall, Fiscal Future
Dr. Kai Eicker-Wolf, finanzpolit. Referent GEW Hessen

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