Mit Kanzler Merz von der Wohlstandsgesellschaft zur Militärmacht

Von Rob Kenius

Bundeswehr-Werbung. Bild: bundeswehr.karriere.de

Europa hat seit Jahrzehnten drei Militärmächte: England, Frankreich und Russland. Deutschland war 80 Jahre lang keine Militärmacht. Und obwohl Deutschland den Zweiten Weltkrieg verloren hat und noch kein Friedensvertrag geschlossen wurde, hat die Bundesrepublik Deutschland einen rasanten Aufstieg hingelegt: das sogenannte Wirtschaftswunder. Doch damit ist es jetzt vorbei.

Mehr als 50 Jahre lang ging es den Menschen in Deutschland deutlich besser als denen in den drei militärisch mächtigeren Staaten. Das ist nicht reines Glück und auch kein Zufall. Das Wohlergehen basierte darauf, dass die Wirtschaft nicht mit einem Militärapparat konkurrieren musste, der viel Geld, Fachkräfte und viel Aufmerksamkeit der Regierenden an sich zieht und Prioritäten beansprucht.

Das Militär suggeriert Politikern, dass es wichtiger sei als alles Wohlergehen der Bevölkerung, weil es immer um Sieg oder Niederlage gehe. Diese Argumentation setzt Krieg als Normalzustand voraus, der im Frieden schon beginnt und mit Sicherheit dann auch kommt. Aber unser Wirtschaftswunder hat gezeigt, dass ohne kriegerische Politik der Friede sehr lukrativ ist und nicht von außen bedroht wird. Konzentration auf Wirtschaft und Zusammenleben kommt dem Leben näher als die ständige Abschöpfung von Geld, Material und Intelligenz für die fragwürdige Option, irgendwann oder auch bald wieder einen Krieg führen zu können. Diese seligen Zeiten sind für Deutschland jetzt vorbei.

Vorbei ist auch, Zufall oder nicht, der mit Glück erreichte Konsens im Parlament, dass der Bundeskanzler, einschließlich Angela Merkel, in jeder Legislaturperiode im ersten Wahlgang gewählt wurde. Friedrich Merz leitet auch da eine neue Ära ein: Er ist ins Kanzleramt gestolpert, obwohl oder gerade weil jeder weiß, dass er besonders Großes vor hat: Er will Kanzler und der Chef einer Militärmacht sein.

Die Weichen sind gestellt. Merz hat schon erreicht, dass die größte Schuldenaufnahme in der Geschichte der BRD beschlossen wurde, an erster Stelle um drastisch aufzurüsten. Er will allem Anschein nach mit England und Frankreich gleich ziehen und vielleicht, mit der wirtschaftlichen Stärke im Rücken, England und Frankreich bald übertreffen. Das zeigt sich schon daran, dass Deutschland sich der Friedensbereitschaft der USA großspurig widersetzt.

Wenn Herr Merz nicht bereits 1,98 Meter groß wäre, könnte man von Größenwahn sprechen, aber das Umgekehrte ist der Fall. Er ist für ein starkes Ego groß genug, nicht klein und kompakt wie Napoleon, der als Feldherr äußerst erfolgreich war, dann aber dem Größenwahn verfallen ist. Er hat sich selbst zum Kaiser gekrönt und, wie später Hitler, Russland angegriffen.

Bei der enormen Körperlänge von 1,98 Metern, kann es aber sein, dass Merzens Gehirn nicht immer ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, es zeigen sich doch merkliche Denkschwächen. Friedrich Merz hat den Schwenk vom Finanzjongleur zum verantwortlichen Politiker und schließlich zum Kanzler, der dem Wohl des Volkes verpflichtet sein soll, intellektuell nicht bewältigt. Da ist zu wenig Flexibilität und keine kreative Leistung. Es häufen sich Fehlschlüsse und und es zeigt sich der Mangel an einem grundlegenden Update.

Das Projekt, von der Wohlstands-Nation auf Militärmacht umzuschalten, benötigt Russland als Feindbild, jedenfalls wird es in allen Narrativen zur deutschen Aufrüstung so dargestellt. Dabei ist Russland nur dann Deutschlands Feind gewesen, wenn es von hier aus angegriffen wurde. Russische Soldaten haben Deutschland schließlich von der Nazidiktatur befreit, sie haben sich unter großen Verlusten bis Berlin durchgekämpft und Adolf Hitler und Joseph Goebbels, samt dessen Familie, in den Selbstmord getrieben.

Erst, als nach der Einkesselung um Stalingrad und der Schlacht von Kursk der Krieg Ende 1943, bereits verloren war, sind US-Soldaten 1944 in der Normandie gelandet. Alle Erzählungen, welche die USA als großen Befreier darstellen, ändern nichts an der historischen Tatsache, dass Nazideutschland (Hitler) den Zweiten Weltkrieg an erster Stelle gegen die Sowjet-Union (Stalin) verloren hat.

Durch den deutschen Überfall sind mehr als 25 Millionen Sowjet-Menschen zu Tode gekommen, die meisten davon russische Soldaten, trotzdem hat Michail Gorbatschow in die Wiedervereinigung Deutschlands eingewilligt. Für eine tiefe Feindschaft Deutschlands gegenüber Russland gibt es absolut keine Gründe. Alle Argumente beziehen sich nur auf den Einmarsch der Russen in die Ukraine, den mag man zwar verurteilen, aber ihn als Angriff auf Deutschland, Europa und die westlichen Werte zu definieren, ist Schwachsinn oder Propaganda oder beides. Und es ist eindeutig die Sicht der USA, insbesondere die des gescheiterten Präsidenten Joe Biden.

Das Feindbild Russland ist ein US-Import, genau wie das vorherrschende Finanzsystem, in dem Friedrich Merz groß und erfolgreich geworden ist. In den USA ist das Feindbild Russland ein Relikt aus dem Konkurrenzkampf der Systeme, der 40 Jahre lang die Gemüter dort erhitzt hat. Mit der Politik von Michail Gorbatschow, der Auflösung der SU und der Abkehr vom der kommunistischen Ideologie war dieser Kampf und die Vision von der drohenden Weltrevolution de facto beendet.

Vielen US-Amerikanern scheint dies entgangen zu sein, kein Wunder bei der Entfernung. Man hat im starren Feindbild einfach SU durch Russland ersetzt und weiter gerüstet, gedroht und die Nato noch 30 Jahre gegen Russland erweitert, bis zum zweitgrößten europäischen Land Ukraine mit seinen undurchsichtigen Machtverhältnissen und einer 2.300 km langen Grenze zu Russland.

Friedrich Merz ist konform mit der US-Finanzwelt und der atlantischen Politik, die Russland als Feindbild hoch gehalten hat. Dazu ist im Milieu der Hochfinanz nicht viel Nachdenken erforderlich, im Gegenteil, es ist der einfachste Konformismus in der vertrauten Umgebung der feudalen Finanzmacht. Doch mit dem Wiedereinstieg in die deutsche Spitzenpolitik, hätte der Kanzlerkandidat Merz umdenken müssen.

Kandidat Merz hätte damit beginnen sollen, sein Fachwissen über das Finanzsystem zu Gunsten der Wählerinnen und Wähler der CDU einzusetzen. Zum Beispiel mit der Erkenntnis, dass Staatsschulden zu Gunsten der Geldgeber angelegt sind und die Bevölkerung eines Landes über Generationen benachteiligen, weil die Menschen, besonders die jungen, die Tilgung samt Zinsen über Steuern aufbringen müssen.

Als Kenner der Finanzwelt müsste Friedrich Merz auch wissen, wie man über Steuern und Abgaben an das Geld kommt, das in Händen der Geldbesitzer in solchem Überfluss vorhanden ist, sich das Geld also nicht zu borgen, sondern mit Steuern und Abgaben zu holen. All das hätten wir, als positiv denkende Menschen, von Herrn Merz als Kanzler, mit Recht erwarten können.

Doch mit der trickreichen Schuldenaufnahme, noch vor der Machtergreifung, hat uns Herr Merz gezeigt, dass er den Übergang vom Finanzjongleur zum Volksvertreter in seinem weit oben sitzenden Kopf nicht vollzogen hat und er sich weiterhin so verhält wie ein leitender Angestellter des Finanzsystems.

Deutsche Staatsschulden sind ein Leckerbissen für das Finanzgeschäft. Rüstung ist eine Finanzspritze für die US-Wirtschaft und für den Aktienmarkt, den bekanntlich Merzens ehemaliger Arbeitgeber Black Rock dominiert. Dabei kommt also nichts Kanzlermäßiges heraus, sondern nur die Fortsetzung atlantischer Denkgewohnheiten mit Schwerpunkt auf das Billionen-Geschäft der Kredite.

Für Deutschland ist es das Ende des Wirtschaftswunders zu Gunsten einer überflüssigen vierten europäischen Militärmacht. Wenn Herr Merz denkt, Deutschland könne hier die Nr. 1 werden, hat er sich getäuscht, da hilft auch der mit Worten so zackige Verteidigungsminister Pistorius nichts. Frankreich und England werden das nicht zulassen, sie haben Atomwaffen und Deutschland hat nicht mal einen Friedensvertrag mit ihnen.

Wir werden durch die Politik von Merz, Klingbeil und Pistorius und den devot agierenden Parteien von der europäischen Wirtschafts-Nation Nr. 1 zur Militär-Mittelmacht Nr. 4 in Europa herabgestuft.

Die Wirtschaft kann dann mit der Merz-Methode sogar ein wenig wachsen, weil ja die Militärausgaben in das Bruttosozialprodukt hinein gerechnet werden und dann kommt, rein rechnerisch, ein Wachstum zustande, obwohl die zivile Wirtschaft schrumpft, die Leute ärmer, die Lebensmittel und das Wohnen teurer werden. Aber das merkt dann keiner, weil die staatstragenden Medien das Merzsche Wirtschaftswachstum pflichtgerecht verkünden werden.

Aber, verdammt nochmal, nein! Deutschland darf nicht das Land der gehorsamen Mitläufer und leichtgläubigen Dummen sein und bleiben. Was Friedrich Merz sich bisher schon geleistet und weiterhin noch vor hat, geht mehr als zwei Meter zu weit. Es wird sündhaft teuer, besonders für die kommenden Generationen, es ist brandgefährlich und dabei, trotz SPD, völlig unsozial. Das kann auch von den staatstragenden Medien nicht schöngeredet werden.

Lasst uns jetzt konkret überlegen, was außerhalb von Parteien und Parlament dagegen zu tun ist!

Rob Kenius betreibt die systemkritische Webseite https://kritlit.de sowie den Podcast 9min Denksport auf kritlit.de und auf spotify https://open.spotify.com/show/1l0nCpNcXZmfAIMjwB0tOK

Erstveröffentlicht im Overton Magazin v. 8.5. 2025
https://overton-magazin.de/top-story/mit-kanzler-merz-von-der-wohlstandsgesellschaft-zur-militaermacht/

Wir danken für das Publikationsrecht

DeMUSKierung


Von Rob Kenius

Bild: Marco Vercha/ccnull.de/CC BY-SA-2.0

Wie ist der ursprünglich aus Südafrika stammende und lange von seiner Mutter geförderte Elon Musk zum parteilosen Meinungsmacher Nr. 1 geworden? Was qualifiziert ihn? Die Antwort ist sehr einfach: Seine Qualifikation besteht darin, dass er Multimilliardär ist und zur Zeit als der reichste Mann der Welt gilt. Und wir fragen weiter: Worin besteht sein Reichtum und mit welcher Qualifikation oder Leistung ist er Multimilliardär geworden?

Der Reichtum von Elon Musk besteht, wie der Reichtum vieler Milliardäre, in seinem Aktienbesitz und zwar dem Aktienanteil, den er an der Firma Tesla hat, multipliziert mit dem Aktienkurs. Das besondere am Börsenwert von Tesla ist die Überbewertung der Aktien im Vergleich zu den mäßigen Verkaufserfolgen der Automobile auf dem Markt. Tesla ist an der Börse mehr wert als alle großen deutschen Automobilfirmen zusammen. Auf den Straßen der Welt aber ist Tesla immer noch ein Exot und kein Massenverkehrsmittel.

Diese merkwürdige Relation zwischen Börsenerfolg und Markterfolg hat nicht viel mit der Automobilindustrie zu tun, es ist ein Phänomen der Finanzwelt im 21. Jahrhundert. Etwas ähnliches ist mit Facebook und Mark Zuckerberg geschehen.

Alles begann mit dem Hype am Aktienmarkt um die sogenannte New Economy, mit dem Boom der Aktien der ersten großen Internet-Firmen. Die Firma America Online die nur ein Internet-Portal eröffnet hatte und nichts anderes bot als einen Einstieg ins Netz für Neulinge, stieg an der Börse so rasant nach oben, dass AOL mit dem Medienkonzern Time-Warner fusionieren konnte.

Die New Economy war eine Spekulationsblase riesigen Ausmaßes, die dann plötzlich zusammenbrach. Das war keine Überraschung, denn mit einem Internet-Portal kann man nur geringe Gebühren und Werbeeinnahmen kassieren. Die Einnahmen resultieren aus dem Taschengeld und der Portokasse, bestenfalls aus dem Werbe-Etat von Konsumfirmen. Das alles zusammen kann nicht über einen Wert von einigen Prozenten der realen Wirtschaft emporsteigen.

Die Blase der New Economy ist schnell geplatzt, von America Online redet keiner mehr, doch das Ausmaß der Blase zeigt uns etwas: Es gab schon damals einen riesigen Geldüberschuss in Händen von Akteuren, die sehr leichtfertig damit umgehen, weil ihre persönliche Existenz nicht von ein paar Millionen oder ein paar hundert Millionen abhängt. Die Blase ist geplatzt, doch das Geld ist nicht weg, es gehört nur anderen, von denen viele ähnlich denken und die ähnlich situiert sind wie die Aktionäre der New Economy.

Ein paar Jahre später begann der Aufstieg der Kontaktbörse Facebook mit einem Schneeballsystem, das auch andere hatten (du musst Mitglied sein, um nach anderen zu suchen). Das Besondere war, dass viele Teilnehmer mit Klarnamen dabei waren und man nach realen Personen suchen konnte. Das war erfolgreich und als Facebook an die Börse ging, stürzten sich die Geldanleger, die besonders gerne im Internet anlegen wollten, mit ihren Milliarden auf die Facebook-Aktien.

Noch ehe Facebook einen Gewinn gemacht hatte, waren die Aktien schon ein paar hundert Milliarden wert und die Eigentümer wurden Jung-Milliardäre. Einige stiegen aus und Mark Zuckerberg managte die Firma so, dass diese Aktien-Blase nicht mehr geplatzt ist, obwohl facebook sich von der New Economy nicht substantiell unterscheidet. Die facebook-Besitzer wurden Teil-Eigentümer am riesigen Geldüberfluss.

Einen großen Beitrag zu solchen Überbewertungen leisten auch die ETFs. Das sind Fonds, die automatisch die Kurse in bestimmten Charts abbilden. Sie verstärken jeden Trend; denn sie kaufen, was am meisten gekauft wird. Sie bilden ihr Portofolio in dem Verhältnis, wie die Top-Aktien in den Charts gelistet sind.

Mark Zuckerberg ist kein Genie, sondern ein Glückspilz. Er scheint das zu wissen und präsentiert sich relativ bescheiden. Der Geldüberfluss ist aber weiter angestiegen, weil das Finanzsystem Billionen produziert. Der Markt für spektakuläre Börsengänge ist gewachsen und so hat sich der Börsengang von Tesla vollzogen.

Dabei kommen mehrere Aspekte zusammen, die den Boom ausgelöst haben.

An erster Stelle hat die Idee vom Elektroauto gezündet, weil man glaubte, dass diese fahrenden Akkumulatoren das Klima retten und die Umwelt schonen würden. Hinzu kam, dass für Amerikaner endlich wieder ein Erfolg auf dem Automobilmarkt in Sichtweite erschien. Was Elon Musk dazu beigetragen hat, ist die Idee, mit einem sportlichen und gut gestylten Elektrowagen alles zu vereinfachen: Keine komplizierte Motortechnik, kein Getriebe, keine traditionellen (konservativen) Kunden. Das richtige Auto für Technik affine Geldbesitzer, Nerds und Zweitwagenfahrer.

Der Kaufimpuls, so ein Auto zu kaufen, spricht nur wenige an, weil die Autos teuer sind und kaum praktischen Nutzen haben (man kann damit in Europa nicht in Urlaub fahren) aber der Impuls, Aktien der Marke Tesla zu kaufen, war phänomenal, er hat hunderte Milliarden bewegt, mehr noch als der Börsengang von Facebook. Darum ist Elon Musk jetzt der reichste Mann der Welt. Er hat einen Anteil am globalen Geldüberfluss gewonnen, der selbst von Jeff Bezos nicht übertroffen wird.

Auch Elon Musk ist an erster Stelle ein Glückspilz, was man leicht daran erkennt, wie viele zufällig zusammentreffende Faktoren den Börsenboom von Tesla verursacht haben: An erster Stelle die riesige Nachfrage nach Trendaktien, dann die vage Hoffnung auf umweltfreundliche Technik, dann die rasante Entwicklung der Akkumulatoren in China und, das ist die Leistung von Elon Musk, ein gut gestyltes und konsequentes Elektroauto für eine kleine, aber aufstrebende Kundschaft.

Elon Musk hatte eine zündende Idee, die man ihm nicht absprechen kann, aber er hat sein Geld nicht mit Automobilen verdient, sondern mit Aktien und mit den Launen der Geldanleger. Und jetzt scheint er sich, als der reichste Mann der Welt, für ein Genie zu halten. Das ist Hybris und bringt ihn in die Nähe von Donald Trump, der seine zweite Amtszeit als Präsident der USA angetreten hat.

Elon Musk spielt wie ein kleiner Junge mit hunderten Milliarden, mal dies, mal das. Er kauft Twitter, wie Jeff Bezos die Washington Post gekauft hat, er postet seine kindlichen Vorstellungen von Politik, er macht sich stark für Meinungsfreiheit und ist eng befreundet mit dem Demokratie-Feind Peter Thiel, der auch gerne mit Milliarden spielt.

Was aber macht er hauptsächlich mit seinem Geld? Er investiert in eine Superrakete. Ein Einzelobjekt, das noch mehr CO2 ausstößt, das der Umwelt noch mehr schadet, das noch mehr Energie vergeudet, ist kaum denkbar. Dieses Projekt ist der absolute Widerspruch zum Erfolgskonzept von Tesla, mit dem Elon Musk seinen Finanzreichtum begründet hat.

Vollständig verrückt ist das Raumfahrt-Projekt mit dem Mars als Ziel. Da wird die stärkste Rakete aller Zeiten gebaut, um zum Mars zu fliegen und das Geld kommt direkt aus dem Boom der Tesla-Aktien, deren Siegeszug darauf beruht, dass man glaubte, mit einem komfortablen Elektroauto könne man Umwelt auf dem Planeten Erde retten.

Retten der Umwelt und rücksichtslose Flucht von der Erde sind ein schizophrener Widerspruch im Kopf eines Größenwahnsinnigen. Raketentechnik ist die maximale Vergeudung von fossilem Brennstoff, während der Knüller bei einem Tesla darin besteht, dass er keinen Verbrennungsmotor hat und keinen direkten CO2-Ausstoß produziert. Wenn Elon Musk uns demnächst ein Auto mit Raketenantrieb, der Marke Tesla vorführt, dürfte man sich nicht wundern.

DeMUSKierung und vorläufige Diagnose: Größenwahnsinn und Schizophrenie. Damit liegt er wieder einmal voll im Trend der Zeit.

Rob Kenius erklärt das feudale Finanzsystem in seinem Podcast 9min Denksport auf kritlit.de https://kritlit.de/ton/9min.htm und auf spotify  https://open.spotify.com/show/1l0nCpNcXZmfAIMjwB0tOK

Erstveröffentlicht
bei Rob Kenius
https://kritlit.de/tdt/tdt.htm#emesuv am 20.1. 2025
und im
Overton Magazin v. 25.1. 2025
https://overton-magazin.de/top-story/demuskierung/

Wir danken für das Publikationsrecht.

Joe Biden wagt den letzten Schuss

Von Rob Kenius

Bild: Weißes Haus. USA

Obwohl die US-Wahlen gegen Kamala Harris, die Demokraten und damit auch gegen Joe Biden entschieden haben, will Old Joe noch einen verzweifelten Schuss tun, um seine Niederlage nicht anzuerkennen. Wenn es durch Freigabe der US-Raketen gelingt, ein empfindliches Ziel in Russland zu treffen, das die Russen dazu verleitet, einen ernsthaften Gegenschlag, etwa gegen Kiew oder einen zentralen Punkt auf der Nachschublinie zu platzieren, dann, ja dann könnte es durch die immense Propagandamacht der USA noch einmal gelingen, diesen Gegenschlag als Aggression gegen alles, was heilig ist, darzustellen. In dem Stil:

Jetzt startet Putin den Weltkrieg!

Wenn das nicht gelingt, hat Biden nicht nur gegen Wladimir Putin, sondern auch gegen Donald Trump verloren und vor allen Dingen gegenüber der Realität. Dann ist die Idee von der unipolaren Welt geplatzt: Die Ukraine ist nicht das Sprungbrett nach Eurasien geworden, in Moskau hat keine Palastrevolution stattgefunden, nicht Putin wurde von der Geschichte überrollt, sondern Joe Biden ist abserviert und seine Partei hat den ideologischen Feldzug gegen Moskau und gegen den ekligen Trump verloren. Die russischen Bodenschätze werden nicht privatisiert, das sibirische Gas wird in viele andere Länder, aber nicht nach Deutschland, verkauft, die Krim gehört wieder zu Russland.

Joe Biden hatte seinen Rivalen in der Weltpolitik einen Hurensohn genannt und er und seine Propaganda-Maschine mit 27.000 Mitarbeitern, allein in Washington, haben es geschafft, den Präsidenten der zweitstärksten Militärmacht, namentlich Putin, wegen des “unprovozierten” Einmarsches in die Ukraine als Teufel schlechthin darzustellen. Alle Medien sind mitgezogen, ganz besonders in Deutschland. Dieser Medienerfolg ist beachtlich.

Man hat von der Sowjetunion gelernt, was Propaganda ist. Aber man hat vergessen, dass die kommunistische Partei in Moskau, mit aller Medienmacht, schon damals die Fehler des Systems nicht aus der Realität hinwegargumentieren konnte. Das kann auch die US-Propaganda nicht.

Genau wie damals die Betonköpfe im Kreml haben die Leute um Joe Biden und die Regierungen in London, Paris, Berlin, Rom, Warschau und auch die EU in Brüssel, ihre eigene Propaganda mit der Realität verwechselt und sie tun es offenbar heute noch.

Sieg der Ukraine über Russland

Im Zentrum dieses Netzes falscher Phantasien spinnt Wolodymyr Selenskij sein Garn aus genialer Dramaturgie und gekonnter Selbstdarstellung mit dem absurden Action-Titel: Sieg der Ukraine über Russland. Eine Show, die in hundert Jahren ihresgleichen sucht.

Zumindest Joe Biden und Selenskij selber scheinen noch an das Drehbuch zu glauben, auch wenn sie das Ende des Films nicht mehr gestalten können. Der Fehler im Plot ist die Idee von der unipolaren Welt unter Führung der USA. Das hat noch nie funktioniert. Es ist auch dann nicht realisierbar, wenn eine Weltmacht existiert, wie das Römische Reich nach Caesar oder die Vormacht der USA seit 1945. Es ist erst recht unmöglich, wenn ein einzelner Kopf die einzige Großmacht steuern soll, wenn also alle Hierarchien in einer einzigen Person gipfeln, Kaiser oder US-Präsident, Napoleon oder Hitler oder Stalin oder wer auch immer.

Joe Biden war seit je weit davon entfernt, ein führender Kopf zu sein, doch in der Reihe der letzten US-Präsidenten ist er kaum unter dem Durchschnitt. Aber er ist jetzt der Verlierer, noch nicht in den Medien und Kommentaren, aber in der verdammten Realität.

Im Zentrum der BRICS-Staaten

Da hat Teufel Putin besser abgeschnitten: Er regiert sein Land weiter, er ist beliebt, er agiert im Zentrum der BRICS-Staaten, deren Ziel es ist, eine unipolare Macht der USA zu verhindern. Dazu bedarf es keiner großen Anstrengung. Man muss nur den Blick von den Waffen auf die Menschen richten.

Wenn die BRICS-Staaten dann den US-Dollar nicht mehr als Leitwährung akzeptieren und nach dem Vorbild der EU den Dollar durch ein ausbalanciertes Währungssystem oder eine Gemeinschaftswährung ersetzen, können die USA ihre Rüstung und die globale Militärpräsenz nicht mehr finanzieren. Schon lange geht es mit den einfachen Amerikanern in den USA abwärts. Donald Trump weiß das, er war Kaufmann, Joe Biden denkt in anderen Kategorien, die sich von der Realität immer noch weiter entfernen.

Rob Kenius betreibt die systemktitische Webseite https://kritlit.de

Erstveröffentlicht im Overton Magazin vom 20.11. 2024
https://overton-magazin.de/top-story/joe-biden-wagt-den-letzten-schuss/

Wir danken für das Publikationsrecht.

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