Sport soll Völkerfreundschaft stärken und nicht Zweitracht und Hass säen! Wer den Sport für eine Kriegspartei instrumentalisiert, macht ihn kaputt. Sport kann helfen, dass sich Menschen verfeindeter Staaten die Hand reichen und ein Zeichen für Verständigung und Frieden setzen! So war es. So sollte es sein. Lange hielten internationale Sportverbände und Funktionäre an diesem Prinzip fest. Aber der Urkainekrieg macht alles anders. Auch das.
Die vierfache Säbel-Weltmeisterin aus der Ukraine Olha Charlan hat bei der WM in Mailand ihrer russischen Gegnerin den Handschlag verweigert und ist deshalb disqualifiziert worden – wegen „unsportlichen Verhaltens“. Obwohl die russiche Gegenerin Anna Smirnowa anders als die Ukarinerin rein als Sportlerin unter „neutraler Flagge“ angetreten war, versagte ihr Charlan den gebührenden persönlichen Respekt.
Nach einem Trommelfeuer der Kritik aus der Ukraine und verbündeter Länder wird die Suspendierung der ukrainischen Sportlerin wieder aufgehoben. Aber nicht nur das. Der Ukrainerin wird unter Umgehung aller sportlichen Wettkampfregeln vom IOC ein Startplatz für Olympia 2024 garantiert. [1]Weltverband hebt Suspendierung ukrainischer Fechterin auf – Startplatz für Olympia – Südtirol News (suedtirolnews.it)
Peter Jüriens kommentierte die Ereignisse so: „Es ist einfach ein höchst unsportliches Verhalten und unzivilisiert, im Rahmen eines sportlichen Wettbewerbs den zivilen Händedruck zu verweigern. Wenn Charlan die Feindschaft zu sehr am Herzen liegt, als dass sie sie im Geiste sportlicher Fairness und Höflichkeit beiseite legen könnte: Sollte Sie sich von zivilen Wettbewerben fernhalten und aufhören, eine Arena zu verunreinigen, die einfach nicht für Kriegsführung und dazugehörige Propaganda gedacht ist.
Die Extrawürste für ukrainischen Nationalismus und Russenbashing gehen mir gewaltig auf den Zeiger… daß Charlan schlichtweg Ärger von den oh so demokratischen Nationalisten zuhause erwartete, wenn sie sich sportlich verhielte, sollte Presse nebenbei abbilden. Und daß solche Brüche der Fairness und der Zivilisation sich gegen russische SportlerInnen, MusikerInnen, KünstlerInnen – und sogar Zuchtkatzen nebenbei – richten, ist nicht nur lach- und ekelhaft – es ist entschieden unzivilisiert. Erinnert sich wer daran, daß SportlerInnen aus Ländern, die z.B. mit den USA im Krieg lagen, Ähnliches getan hätten? Ich nämlich nicht.
Woran Ich mich aber erinnere: Die WEIT beeindruckenderen Momente, wo AthletInnen zu der Zeit verfeindeter Länder sich umarmten und damit ein Zeichen für Frieden oder zumindest das Menschlichbleiben bei egal welcher Lage setzten.“
Die ukrainische Fechterin Charlan forderte von den Sportverbänden „Die Regeln müssen sich verändern, weil sich die Welt verändert.“ Die Sportfunktionäre gaben dem Druck nach. So einfach ist das also mit der vom Westen hochgehaltenen“regelbasierten Welt“ . Stimmt sie mit den eigenen Interessen nicht überein, dann wird sie stracks auf den Kopf gestellt. Die „völkerverbindene Rolle des Sports“ wird immer mehr in die Tonne getreten. Auch alle Fairness bleibt trotz Unbill vieler Sportfans auf der Strecke. Krieg und extremer Nationalismus fressen sich in alle Lebensbereiche ein. Es liegt an uns, dass wir dem nicht folgen!
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