Schwur von Buchenwald

Bei einem Gedenkappell für die Ermordeten des Konzentrationslagers Buchenwald wird ein Gelöbnis der Überlebenden verlesen, der Schwur von Buchenwald:

„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Solidarität mit den steikenden Arbeitern bei Daimler Zulieferer Baldur in der Türkei

In der türkischen Stadt Kocaeli befinden sich seit dem 25.Dezember 2020 die Arbeiter der Fabrik Baldur Sübsansiyon im Arbeitskampf. Baldur Sübsansiyon ist Hersteller von Blattfedern für die Radaufhängung und beliefert u.a. die Daimler-Werke in der Türkei. Der Betrieb beschäftigt aktuell 114 Arbeiter und gehört zum spanischen Unternehmen MBHA. Der gewerkschaftliche Kampf um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen bei Baldur begann bereits vor fünf Jahren.“ Die aktuellen Hautpforderugen der Arbeiter von Baldur Sübsansiyon sind :

  • Anerkennung der Gewerkschaft Birlesik Metal-Is als rechtmäßige Gewerkschaft bei Baldur Sübsansiyon & Sofortige Aufnahme von Tarifverhandlungen
  • Wiedereinstellung der gekündigten Arbeiter, die wegen gewerkschaftlicher Betätigung entlassen wurden. Die Angriffe auf gewerkschaftlich organisierte Arbeiter müssen unverzüglich gestoppt werden.
  • Verbesserung von Arbeitsbedingungen & Höhere, existenzsichere Löhne. (Der durchschnittliche Mindestlohn bei BaldurSübsansiyon liegt bei 2.700 YTL, das sind 290 Euro / monatlich!

„Die Vorgänge bei Baldur Sübsansiyon sind beim Daimler Vorstand nicht unbekannt. Die Gewerkschaft Birlesik Metal Is hatte den Vorstand des Automobil-Konzern in den letzten Jahren und auch jüngst über die aggressiven Methoden und Angriffe der Baldur Bosse informiert. Sie verlangt u.a., dass der größte Hauptabnehmer von Baldur in dem Konflikt interveniert und tätig wird, damit die Menschen- und Gewerkschaftsrechte bei Baldur uneingeschränkt eingehalten werden. Dazu ist die Daimler-Gruppe wie auch deren Zulieferer per internationaler Gesetze, Vorschriften und Richtlinien verpflichtet.“

Am 19. Januar führten daher das Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften, der Metallertreff und DidF Stuttgart eine gemeinsame Solidaritätsaktion vor Daimler in Mettingen und Untertürkheim durch. Sie rufen darüberhinaus alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Betriebsräte und Beschäftigte auf, sich mit dem berechtigten Streik der Kolleginnen und Kollegen bei Balbur Sübsansiyon für einen Tarifvertrag zu solidarisieren. Daimler verfolgt knallhart seine Profitinteressen entlang seiner Lieferketten. Nur öffentlicher und interner Druck kann etwas bewirken.

Der Arbeitskreis Internationalismus IGM Berlin unterstützt den Solidaritätsaufruf und alle Aktionen zur Unterstützung und Bekanntmachung der Forderungen der Kollegen:

  • Sofortige Aufnahme von Tarifverhandlungen
  • Rücknahme aller Kündigungen von gewerkschaftlich organisierten Arbeitern
  • Die türkische Regierung muss die Kriminalisierung von Streikenden und Gewerkschaftsmitgliedern stoppen
  • Der Daimler-Vorstand muss in den Konflikt intervenieren und jegliche Form von Union Busting bei seinem Zulieferer verurteilen und stoppen

hier der Solidaritätsaufruf : https://www.vernetzung.org/wp-content/uploads/2021/01/SoliErklaerung-Baldur.pdf

Linkk zum Beitrag VKG (Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften) : https://www.vernetzung.org/solidaritaet-mit-den-streikenden-arbeitern-bei-daimler-zulieferer-baldur-in-der-tuerkei/

Der Aufstand der Töchter

Jana Seppelt, Reinhold Niemerg u.a.
Der Aufstand der Töchter
Botanischer Garten Berlin: Gemeinsam staatlich organisierte
prekäre Beschäftigung überwinden


176 Seiten | WIDERSTÄNDIG | 2018 | EUR 16.00
ISBN 978-3-89965-782-1


Kurztext:
Beschäftigte aus dem Berliner Botanischen Garten und
anderen Bereichen sagen »Prekär und tariffrei – nicht mit uns«
und erheben Anklage gegen systematische Tarifflucht und das
Outsourcing in Verantwortung der öffentlichen Hand.


Inhalt:


Was tun, wenn sich eine öffentliche Einrichtung mit Tariflöhnen zu einer bösen Stieftochter
mit Dumpinglöhnen verwandelt? Was tun, wenn bisher betriebsinterne Tätigkeiten über
Werkverträge fremd vergeben werden? Was tun, wenn der Ton härter wird und die
Angstmache zunimmt? Was tun, wenn der Lohn nur noch die Hälfte des Lohns des direkten
Kollegen beträgt und jetzt schon klar ist, dass die Rente nicht zum Leben reicht?
Jahrelang haben die Beschäftigten des Botanischen Gartens Berlin, einer 100%igen Tochter
der Freien Universität, unter derartigen Zuständen gearbeitet und sich in einer 20monatigen
Tarifbewegung den Anschluss an den Flächentarifvertrag zurückerkämpft. Im Frühjahr 2017
hat die Freie Universität angekündigt, die Beschäftigten wieder in die Universität
einzugliedern und die Arbeitsverträge mit der Tochter auf die Mutter überzuleiten.
Auf dem Weg zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit haben die Aktiven sich gewerkschaftlich
organisiert, Bündnisse mit Studierenden, Personalvertretungen, ASten und vielen Berliner
Beschäftigten in ähnlicher Situation – von der Charité Facility Management (CfM), dem
Technikmuseum Berlin oder Freien Trägern wie den Kinder- und Jugendambulanzen Berlin
(KidT gGmbH) – geschmiedet und gemeinsame Strategien erarbeitet. Sie haben über den
Tellerrand geschaut und zusammengehalten.
Darüber wird in diesem Buch berichtet, das dem Erfahrungsaustausch dienen und
Handlungsanleitung zugleich sein soll. Denn der Widerstand der Beschäftigten am
Botanischen Garten ist exemplarisch für alle ausgelagerten Bereiche in öffentlicher
Verantwortung: Museen, Freie Träger, Servicegesellschaften der Krankenhäuser, Musik- und
Volkshochschullehrer, Lehrbeauftragte an Universitäten und Hochschulen, öffentlicher
Nahverkehr und viele mehr. Sie alle können ein Lied davon singen, was Auslagerung und
Fremdvergabe zum Zwecke der Tarifflucht bewirken

Zu bestellen über den: VSA Verlag

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