Erstaunlich, diesmal wurde ein Metallarbeiter in Österreich mit dem Spruch des Jahres „geadelt“.
Als die Kapitalseite immer wieder bei der Auseinandersetzung um den Tarifvertrag letzten Herbst tabellenwirksame Erhöhungen durch Einmalzahlungen zu unterlaufen versuchte, platzte dem Metallarbeiter Reinhold Binder der Kragen: “ Mit die Einmalzahlungen können’s scheißen gehen!„
Der Spruch verbreitete sich bei den Kollegen und dann in ganz Österreich wie ein Lauffeuer. Reinhold Binder hatte ins Schwarze getroffen.
Auch in Deutschland hatten viele Kollegen ein mulmiges Gefühl, als sie bei den letzten Tarifrunden mit „verlockenden steuerfreien Einmalzahlungen“, verbunden mit vollkommen unzulänglichen nachhaltigen Erhöhungen, „abgespeist“ wurden. Sind diese Einmalzahlungen erst abgelaufen, so prophezeien wir, wird es ein böses Erwachen geben. Nicht zuletzt – vor dem Hintergrund der Prioritäten der Zeitenwende – wegen der sich abzeichnenden weiteren Einschnitte bei sozialen Leistungen des Staates.
„Einmalzahlungen sind ein Schuss vom Dealer, aber nicht die Lösung für eine langfristig gesunde Lohnentwicklung“, kommentiert Jens Schmidt den österreichischen Spruch des Jahres.