Gegenmacht statt Ohnmacht

7. Juni 2020 von benhop

Isaf Gün/Benedikt Hopmann/Reinhold Niemerg (Hrsg.)
Gegenmacht statt Ohnmacht
100 Jahre Betriebsverfassungsgesetz:
Der Kampf um Mitbestimmung, Gemeineigentum und Demokratisierung
WIDERSTÄNDIG
160 Seiten | 2019 | EUR 14.80
ISBN 978-3-96488-036-9

Kurztext:

Wie wurden die Rechte erkämpft, auf die sich Betriebsräte heute stützen können? Die Autor*innen zeigen: Wie vor hundert Jahren geht es um mehr Mit¬bestimmung, Gemeineigentum und mehr Rechte in der ganzen Wirtschaft.

Inhalt:

Schon vor hundert Jahren forderten eine Million Berliner Beschäftigte in einem großen Streik »entscheidenden Einfluss auf Produktions-, Lohn- und Arbeitsverhältnisse«. Sie konnten sich nicht durchsetzen.
Auch für heutige Betriebsräte ist die Frage nach ihren Rechten fundamental. Kolleginnen und Kollegen erhalten zum Beispiel Firmenhandys, über die sie zu jeder Tageszeit von ihren Vorgesetzen erreichbar sind. Oder das Unternehmen will Überstunden anordnen. Oder Arbeitsplätze werden umstrukturiert, alte Tätigkeiten fallen weg, neue Arbeiten kommen hinzu. Die KollegInnen haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, Angst vor zusätzlichen Belastungen. Kann der Betriebsrat Maßnahmen der Betriebsleitung verhindern? Kann er sie abändern? Kann er die Folgen mildern? Es ist das Betriebsverfassungsgesetz, in dem wir Antworten auf diese Fragen finden. Es legt fest, in welchem Umfang Arbeitnehmerinnen Gegenmacht aufbauen können. Seine Geschichte ist eine lange Geschichte des Klassenkampfes, bei dem allzu viele und viele grundlegende Kapitel von den Unternehmern gewonnen wurden. So können Betriebsräte bis heute nicht den Einsatz von Leiharbeitskräften verhindern, nicht die Ausgliederung von betriebsinternen Tätigkeiten an Fremdfirmen mit miserablen Löhnen, nicht Massenentlassungen, sie können nicht die Umstellung von Rüstungsproduktion auf zivile Produktion (Konversion) oder die Schaffung von umweltfreundlichen Ersatzarbeitsplätzen in der Autoindustrie (Transformation) erzwingen.

Herausgeberinnen und Autorinnen:
Isaf Gün arbeitet im Ressort Betriebsverfassung und Mitbestimmungspolitik beim IG Metall Vorstand, Benedikt Hopmann und Reinhold Niemerg sind Rechtsanwälte in Berlin.
Autor*innen sind u.a. die Gewerkschafter Dirk Linder und Lena Fuhrmann, die Historiker Axel Weipert, Ralf Hoffrogge, Dietmar Lange, Rüdiger Hachtmann, Reiner Zilkenat, Holger Czitrich-Stahl, Ulrich Schneider, die Politikwissenschaftler Claudia von Gélieu und Frank Deppe, die Juristen Rudolf Buschmann, Franz Josef Düwell, Andreas Fisahn, Andrej Wroblewski, Henner Wolter sowie die Juristin Mechthild Garweg.

Rezensionen zu diesem Buch: hier

Zu bestellen über den: VSA Verlag

Das Ende der Angst

7. Juni 2020 von benhop

Reinhold Nemerg/Maria Cerull/Susanne
Mohrig/Silvia Dulisch/Ruth Potschka-Zwickl (Hrsg.)
Das Ende der Angst
Charité Berlin: Die Beschäftigten der „outgescourcten“ therapeutischen Abteilung erstreiten ihre Rückführung

Kurztext:


Lohnt es sich, die Angst zu überwinden und den offenen betrieblichen Konflikt zu wagen, auch wenn der Gegner übermächtig erscheint? Kolleg:innen der im Jahr 2009 out¬gesourcten therapeutischen Abteilung der Charité sagen JA!

Inhalt:


Die Rückführung der aus Deutschlands renommiertester Universitätsklinik ausgegliederten »Charité Physiotherapie und Präventionszentrum GmbH« (CPPZ) zum 1.1.2020 steht als Erfolg am Ende eines langen Kampfes, weil sich die Arbeitsbedingungen während der Zeit der Ausgliederung stetig verschlechtert hatten. Eine Betriebsversammlung im September 2018 bildete den Auftakt zu einem rund 50 Tage andauernden ver.di-Streik um den TVöD, einem Streik, der mit der Rückführung der Beschäftigten in die Charité endete. Die Schilderung der Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Perspektiven vermittelt eine Ahnung davon, welche Bedeutung dieser Kampf für sie – nicht nur als Beschäftigte – hatte.
Die Rückführung der CPPZ kann eine Ermutigung für alle sein, die sich an der ver.di Kampagne »TV-Entlastung und TVöD für alle!« beteiligen. An der Auftakt-Kundgebung dieser Kampagne am 12.Mai 2021, dem internationalen Tag der Pflegenden, beteilig¬ten sich über tausend Beschäftigte und Unterstützende, darunter viele Beschäftigte der Charité, der Vivantes GmbH und von deren Töchtern. Dem Senat und den Klinikleitungen wurde ein Ultimatum von 100 Tagen gestellt. Dann droht Streik – vier Wochen vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im September 2021. Die Rückführung der CPPZ kann eine Ermutigung sein: Erfolge sind möglich

Die Autor:innen:
Mit Beiträgen u.a. von Maria Cerull (Therapeutin CPPZ), Susanne Mohrig (stellv. Betriebsratsvorsitzende CPPZ), Stephan Strasser (Betriebsratsvorsitzender CPPZ), Ruth Potschka (Therapeutin CPPZ), Manfred Trneny (Masseur, Bademeister CPPZ) sowie von Kalle Kunkel und Gotthard Krupp (beide ver.di).
Reinhold Nemerg/Maria Cerull/Susanne
Mohrig/Silvia Dulisch/Ruth Potschka-Zwickl (Hrsg.)

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