Kriegseskalation im Nahen Osten entwickelt ihre Eigendynamik

Heute Nacht kam die erwartbare Antwort.

Israel hatte mit einem Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien eine neue Eskalationsdynamik in Gang gesetzt. Unangekündigt und heimtückisch wurde eine völkerrechtlich geschützte Institution in einem Drittland zerbombt. 7 Tote, darunter 2 ranghohe iranische Militärs. Viele Verletzte. Die überwiegende Mehrheit der UN Länder verurteilte den Angriff als „feigen völkerechtswidrigen Akt“, mit dem ein Fanal gesetzt würde, die militärischen Auseindersetzungen im Nahen Osten gefährlich auszuweiten. Auch die deutsche Aussenministerin äußerte ihre Sorgen über eine weitere nicht mehr kontrollierbare Entwicklung. Aber eine deutliche Verurteilung der Aggression und des israelischen Aggressors, die diese Eskalation verantworten, kam Frau Baerbock nicht über die Lippen.

Der Iran hat seine Vergeltungsschläge lange vorher angekündigt. Und meint , um nicht vor allen seinen Anhängern sein Gesicht zu verlieren, seinen Worten Taten folgen lassen zu müssen. Der israelische Kriegsakt hatte das Mullah Regime unter Handlungszwang gesetzt. Mit seinem Angriff direkt auf Israel heute Nacht überschreitet der Iran zweifellos eine rote Linie. Aber gleichzeitig erfolgte dieser Angriff mit einer stundenlangen Vorwarnung, so dass Israel und Verbündete ihre Abwehrsysteme in Stellung bringen können. Mutnaßlich ein Signal, dass es Iran nicht zum Äussersten komme lassen will.

Der Großteil der Drohnen konnte inzwischen mit der Hilfe der USA, Großbritanniens und Jordaniens abgefangen werden.

Stellt sich die Frage, ob auch Netanyahu, der sich nicht scheut, gerade in GAZA einen Genozid durchzuführen, ebenso „relativ zurückhaltend“ reagiert. Die deutsche Aussenmisterin jedenfalls findet jetzt nicht nur klare Worte der Verurteilung gegenüber dem Iran, sie versichert ebenso wie die USA ein weiteres Mal Israel die „bedingungslose Unterstützung“ zu.

Wir halten diese Worte nicht für geeignet, zu deeskalieren. Ja sie legen in letzter Konsequenz unser aller Schicksal in die Hände eines politischen Hasardeurs, der gerade vor dem. Internationalen Gerichtshof wegen Kriegsverbrechen angeklagt ist. Jetzt dieser Regierung Netanjahu ungeingeschränkte Unterstützung zuzusagen, kann von ihm und seiner Umgebung nur als Ermunterung verstanden werden: für die Fortsetzung seiner rassistisch rechtsradikalen Politik, für die weitere Missachtung von Völker– und Menschenrecht, für das Ausreizen seiner abenteuerlichen und völkermörderischen militärischen Eskalationslogik.

Der Ukrainekrieg zeigt gerade doch, dass alle, die auf ein schnelles Niederringen oder Ruinieren Russlands gesetzt haben, ihr trauriges blutiges Wunder erleben. Die Zustände in Israel und GAZA zeigen, dass man sich selbst zu Tode siegen kann und in perspektivloser Barbarei versumpft.

Das Handelsblatt zitiert in einer ersten Stellungnahme: „Frank Kelly, Gründer des Analysehauses Fulcrum Macro Advisors, rechnet damit, dass die Lage in der Region deutlich eskalieren könnte. So gehe er fest davon aus, „dass Israel deutlich auf die Angriffe aus Iran reagieren wird und dass alle möglichen Ziele in Frage kommen: Ölterminals, iranische Atomanlagen und Militäreinrichtungen oder iranische Regierungszentren in Teheran.““[1]https://hbapp.handelsblatt.com/cmsId/100032216.html?utm_medium=app&utm_source=verschicken&utm_campaign=freiartikel

Na dann gute Nacht. Fehlt nur noch, dass sich Putin den Westen als Beispiel nimmt und dem Iran ebenfalls bedingungslose Unterstützung (das schließt wohlgemerkt nuklearen Schutz ein) zusagt.

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