Dokumentarfilm Cotton 100%

Usbekistans Baumwollindustrie erlangte traurige Bekanntheit durch die wesentlich von
ihr verursachte Austrocknung des Aralsees. Auch die Produktionsbedingungen sind
problematisch. Landwirte sind verpflichtet, auf vom Staat gepachteten Land
Baumwolle anzubauen, für die sie zu überhöhten Preisen Saatgut vom Staat kaufen und
die Ernte zu künstlich niedrigen Preisen an staatliche Unternehmen verkaufen müssen.
UsbekInnen aller Berufe (Ärzte, Lehrer, Steuerbeamte) gehen aus Angst vor Verlust des
Arbeitsplatzes zur Baumwollernte – zu absurd niedrigen Löhnen.
Selten bekommen FilmemacherInnen Zugang zu Baumwollfeldern. Mikhail Borodin
begleitet Menschenrechtsaktivistin Elena und Bäuerin Mukhabbat.
Letztere hat vom Staat Land gepachtet und muss, trotz Wasserknappheit, jedes Jahr
eine festgelegte Menge Baumwolle abliefern. Das lässt sie oft verschuldet zurück. Um
über die Runden zu kommen, arbeitet sie selbst auf dem Feld, zusammen mit
LohnarbeiterInnen.
Elena ist eine bekannte usbekische Menschenrechtsaktivistin. Trotz ständiger
polizeilicher Überwachung begibt sie sich jedes Jahr auf den Kreuzzug gegen
Zwangsarbeit. Sie verfasst Hunderte von Beschwerden und Appellen, dokumentiert
Missbrauch und bringt Menschen dazu, die Arbeit unter unwürdigen Bedingungen zu
verweigern.
Der Film erzählt parallel vom Schicksal zweier sehr unterschiedlicher Frauen.
Mukhabbat hält sich an die Regeln, Elena stellt sich gegen das System. Die erste
verkörpert Würde und Gelassenheit, die zweite Wut und Leidenschaft. Beide
versuchen auf je eigene Art, den Kreislauf von Ungerechtigkeit und Armut z

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