Die Atomwaffen endlich abschaffen!

Internationale Mahnwachen in Berlin, London und Paris – Bericht von der Berliner Aktion

Von Werner Ruhoff

Am 16. Juni hielten am Brandenburger Tor etwa 10 Aktivist*innen eine Mahnwache für die Abschaffung aller Atomwaffen. Auch in London wurde eine entsprechende Aktion gemacht. ICAN Frankreich hat Unterschriften gesammelt, dass Frankreich dem Atomwaffenverbotsvertrag der UNO beitritt oder zumindest als Beobachter an der internationalen Überprüfungskonferenz in Wien teilnimmt, so wie die deutsche Regierung einen Beobachterstatus angekündigt hat. Diese Unterschriften wurden am 16. Juni in Paris dem französischen Präsidenten überreicht. Auch aus Solidarität mit der französischen Friedensbewegung sollte diese Aktion stattfinden. Deswegen fand der erste Teil nahe der französischen Botschaft statt. Später richtete sich der Appell für den Beitritt zum UNO-Verbotsvertrag dann mit Blick auf die US-Botschaft und in Richtung britischer Botschaft auch an diese Atommächte. Auch vor die russische Botschaft zog die Mahnwache mit der zusätzlichen Forderung den Krieg gegen die Ukraine sofort zu beenden und diplomatischen Verhandlungen den Weg zu ebnen. Die Mahnwache endete vor dem Bundeskanzleramt. Zu den Initiatoren gehören ein Friedensaktivist der Deutschen Friedensgesellschaft – Verband der Kriegdienstgegner*innen und ein evangelischer Friedenstheologe. Sie setzen sich im Rahmen von internationalen Fastenaktionen hier für den Abzug der amerikanischen Atombomben vom Bundeswehrstandort Büchel in der Eifel ein. Beteiligt an der Aktion gegen die Atomwaffen waren Vertreter*innen vom Versöhnungsbund, der Deutschen Friedensgesellschaft, von antiatom und den Naturfreunden. Die Fastenaktionen der Initiatoren dieser Mahnwache werden vom 24. Juli bis zum 5. August in ganz Deutschland stattfinden und in Berlin vom 6. bis zum 9. August, den Tagen an denen die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki 1945 die Städte auslöschten.

Vor der russischen Botschaft

Auffallend war, dass sich unter den vielen Flanierenden auch immer wieder Interessierte zeigten, die meist wohlwollend mit den Losungen in den Sprachen der angesprochenen Länder übereinstimmten; entweder durch mündliche Beiträge, Kopfnicken oder den Daumen nach oben zeigend. Während der Mahnwache auf dem Pariser Platz forderte ein Passant auf, bei den Russen zu demonstrieren, und da ihm bestätigt wurde, dass Russland auch noch an der Reihe sei, suchte er murrend das Weite. Auch zwei Männer, die den russischen Spruch auf der Banderole lasen, schienen nach anfänglichem Murren zufrieden damit. Immerhin schaffte es diese Mahnwache auch in die Mittagsnachrichten des rbb- Fernsehns. Allerdings beschränkte sich der Beitrag, der nicht anmoderiert wurde, auf kurze Momentaufnahmen mit flüchtigen Eindrücken und auf eine Stellungnahme des evangelischen Theologen zum Anlass dieser Aktion. Vor dem Bundeskanzleramt blieb die Gruppe allerdings weitgehend unter sich. Ob die lautstarken Appelle an Olaf Scholz, dem Atomwaffenverbotsvertrag der UNO beizutreten in dem Kanzlerbunker jemanden gejuckt hat, daran hatte ich meine Zweifel. Trotz alledem! Die Proteste gegen den Atomwaffenwahnsinn werden weitergehen.

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